ConTraiLo_06

ConTraiLo_06_2024

// EDITORIAL Grüne Welle Ja, der Weg zum klimaneutralen Warentransport ist noch weit – die Gegenwart zeigt jedoch, dass immer mehr größere und auch kleinere Schritte in genau diese Richtung geplant und gemacht werden. Die Branche schwimmt auf der grünen Welle. Genau das haben auch die verschiedenen Messen, wie die SMM, in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt. So spielt Windenergie längst nicht nur in Form von On- und Offshore-Windkraftanlagen eine immer wichtigere Rolle. Auch an Bord von (Fracht-)Schiffen sorgen mo- derne Segel für neue Möglichkeiten. Einen kleinen Einblick in diese und weitere Lösungen für weniger Emissionen im internationalen Warentransport stellt auch diese ConTraiLo-Ausgabe vor. Ein weiteres Thema der Branche und Ausgabe: die Digitalisierung als Ins- trument für mehr Effizienz, Umweltschutz und Transparenz, die ebenfalls immer weiter voranschreitet und mit IoT und 5G neue Möglichkeiten bietet. Es bleibt also spannend! Stefanie de Jong Schritt für Schritt geht es zu mehr Umwelt- und Klimaschutz. Stefanie de Jong Redaktion ConTraiLo

// EDITORIAL 3 Grüne Welle // TIPPS & TRENDS 6 Förderung für Verkehrsprojekte 8 Zum CSO ernannt 9 Schlüsseltechnologie für die Zukunft 10 Mit KI die Logistik optimieren 13 HGK-Management // AUS- & WEITERBILDUNG 12 Engagement für Nachhaltigkeit 18 Das neue Zwillings-Netzwerk: Im Februar 2025 starten Mærsk A/S und die Hapag-Lloyd AG ihre operative Zusammenarbeit der Gemini Cooperation. Das Ziel: ein flexibles, verbundenes Service- Netzwerk mit über 90 Prozent Fahrplanzuverlässigkeit. // VERANSTALTUNGEN 14 Im Zeichen der Transformation // FOTO DES MONATS 18 Das neue Zwillings-Netzwerk // ÜBERSEE 20 Die Seehäfen geben sich robust 23 Kontrolliert laden und Zeit sparen // GRÜN 24 DeltaPort Niederrheinhäfen stellt Konzepte vor 26 Lade-Premiere in Hamburg 27 Kurs halten 28 Ab jetzt Container statt Kohle 30 Schwerlast verdrängt Container 32 Schiffsemissionen auf einen Blick 33 Zugestimmt 34 Windkraftrevolution der Schifffahrt 35 Netzwerk um neue Verbindung erweitert 36 Rohstoffe möglichst lange nutzen 37 Gewichtige Vorteile 38 Auf dem Weg zur Elektroflotte 40 Kurs auf Zero Emission // ZUBEHÖR 43 BaRo-Neuheiten im November // HAFEN & TECHNIK 44 Combilift bekommt „olympische Goldmedaille“ // DIGITAL 46 Das eigene 5G-Netz // CONTAINER- DIENSTLEISTUNGEN 48 Hygiene-Risiken beim Transport 41 Impressum 50 Branchenspiegel ConTraiLo 6/2024 5

Förderung für Verkehrsprojekte Die EU-Kommission plante den Etat des BMDV für 2025 um 479 Mio. Euro zu verstärken. Die Mittel kom- men aus der „Connecting Europe Facility“. Im Bereich Verkehr wird mit dem Programm das Ziel verfolgt, Investitionen in den Bau neuer Ver- kehrsinfrastrukturen in Europa oder in die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Infrastruktur zu un- terstützen und bis 2030 ein europäi- sches Kernnetz bzw. ein Gesamtnetz bis 2050 fertigzustellen. Zu den diversen deutschen Projek- ten gehören unter anderem Eisen- bahnprojekte, wie der Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Anger- münde und Stetin, zusätzliche Gleise auf Fehmarn als Teil der Festen Feh- marnbeltquerung, Arbeiten zur Er- höhung der Schienenkapazität zwi- schen Karlsruhe und Basel oder auch eine grenzenlose Eisenbahnverbin- dung zwischen Deutschland und den Niederlanden. Ein weiteres Projekt betrifft z. B. die Aufrüstung von 19 Güterzuglokomotiven von Railpool 7. Gefördert wird zudem die landsei- tige Batterieladung von Schiffen auf der Verbindung Puttgarden–Rodby, der Bau eines Hoch- und Schwerlast- terminals im Hafen Straubing-Sand sowie diverse länderübergreifende Projekte mit deutscher Beteiligung. Transporeon, ein Unternehmen von Trimble, gab seine Expansion in den türkischen Transportlogistik- Sektor bekannt. Die Türkei gilt als Wachstumsmarkt für Verlader und Spediteure, die sowohl national als auch grenzüberschreitend tätig sind. Gründe hierfür sind der direkte Zugang der Türkei zu den europäischen Seerouten als auch das sich schnell entwickelnde Straßenverkehrsnetz. Mit der Umset- zung der Wachstumsziele für 2024 in der Türkei betraut Transporeon Gökalp Kobe Ertugrul. Der neue Country Manager wird die Expansion leiten und die Unternehmen vor Ort unterstützen. Die Transport- Management-Plattform zielt darauf ab, die Trans- portlogistik in der Türkei weiter voranzutreiben, indem sie Verlader und Spediteure gleichermaßen unterstützt. Die Plattform bietet Nutzern umfassen- de Dienstleistungen, die die Frachtbeschaffung und das Ausschreibungs-Management, die Transportab- wicklung, die Auditierung sowie die Abrechnung umfasst – alles mit Echtzeit-Einblick in alle Trans- portaktivitäten. ˘ Adela Grama Erfahrene Insiderin Die Pro Logistik Group ernennt Adela Grama zur Vertriebs-Managerin. Als Chief Sales Officer (CSO) verantwortet sie seit Oktober die europaweiten Ver- kaufsstrategien und -operationen der Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Dortmund. Mit Adela Grama gewinnt die Pro Logis - tik Group eine erfahrene Branchen-In- siderin, die über internationale Expertise im Bereich Softwarelösungen für die Lo- gistik verfügt. Sie beherrscht sechs Spra- chen – ein Vorteil bei der Internationali- sierung des Unternehmens. Grama war zuletzt als Sales Director bei dem Spezialisten für Logistiksoft- und Hardwarelösungen Ecovium tätig. Dort sammelte sie Erfahrung in der Leitung von Vertriebsteams und im Aufbau starker Kundenbeziehungen, die sie nun bei der Pro Logistik Group einbringt. 750 Mitar- beiter an 18 Standorten optimieren in den Bereichen Warehouse, Transportation, Hardware und Consulting die gesamte Lieferkette ihrer Kunden. Adela Grama rückt als fünftes Mitglied der Geschäftsführung nach. Zum Füh- rungsteam gehören außer ihr CEO Jörg Sänger, CTO Thulackshan Mohan, CFO Jens Wahl und COO Dirk de Beer. 6 ConTraiLo 6/2024 p u o r G k i t s i g o L o r P : o t o F

Advertorial „Europa stellt die Weichen für eine klimafreundlichere Zukunft, und die HHLA geht in der Logistikbranche voran.“ ANGELA TITZRATH, Vorstands vor sitzende der HHLA Taxono-wie? ie EU-Taxonomie ist einer der zahl- reichen regulatorischen Bausteine, mit deren Hilfe Unternehmen zu mehr Klimaschutz beitragen sollen. Mit ihrer Hilfe wollen die EU-Staaten bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 den Ausstoß von Treib- hausgasen um 55 Prozent senken. Wer bereits ein besonders nachhaltiges Geschäftsmodell betreibt – wie es die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) tut – kann auf Basis stan- dardisierter Berechnungen belegen, wie die Vorgaben erfüllt werden. 2023 entsprachen 79 Prozent der HHLA-Umsätze den hohen Anforderungen an Klimaschutz seitens der EU-Taxonomie, während der europäische Branchendurchschnitt der Mobilitätsunterneh- men bei 7 Prozent (2022) lag. Bei den Investi- tionsausgaben in Höhe von circa 350 Millionen Euro (2023) lag der taxonomiekonforme Anteil (Ca pEx) bei der HHLA sogar bei knapp dem Branchendurchschnitt im Mobilitätssek- tor. Sie zeigen, dass das Geschäftsmodell der HHLA per se sehr nachhaltig ist und wir nicht nur in einzelnen Pilotprojekten entsprechend wirtschaften“, sagt Jan Hendrik Pietsch, Leiter Nachhaltigkeit bei der HHLA. „Und unsere hohen taxonomiekonformen Investitionsaus- gaben belegen, dass wir auch künftig zu den Vorreitern beim Klimaschutz gehören wollen.“ Den grünen Datenhebel ansetzen Strukturiert aufbereitet und sinnvoll eingesetzt, können sie den weltweiten Warenverkehr nachhaltiger Logistik-Branche. Hafenbehörden und Terminalbetreiber engagieren sich genauso wie Spediteure, Schienenlogistiker - spezialisiert, die CO2-Emissionen sämtlicher Verkehrsträger auf daraus ableiten, welche Hebel sie ansetzen und an welchen Stellschrauben sie drehen müssen, um den „carbon footprint“ eines Transports zu senken. Allerdings passen die dafür nötigen Transparenz, Vernetzung und offene Standards erleichtern ihren Einsatz, während unterschiedliche, schwer zu vernetzende darstellen. Eine Reportage im HHLA Nachhaltigkeitsmagazin beschreibt die aktuellen Erfolge und Erfordernisse. Die ganze und noch mehr Geschichten… … im Nachhaltigkeitsmagazin der HHLA lesen.

Birgit Mazur Zum CSO ernannt Die Kögel Trailer GmbH gibt die Er- nennung von Thore Bakker zum Chief Sales Officer (CSO) bekannt. In dieser Position wird Bakker die Verantwortung für die weltweiten Verkaufsstrategien und -operationen des Unternehmens übernehmen. Mit dieser Ernennung vervollstän- digt Kögel sein Führungsteam, das nun aus CEO Christian Renners, CFO Christian Spengler und CSO Thore Bakker besteht. Thore Bakker Vetriebsleitung übernommen Northrail, der Hamburger Vermietungsan- bieter und Asset-Manager von Schienen- fahrzeugen, gibt die Ernennung von Bir- git Mazur zur neuen Head of Sales Inter- national bekannt. Sie übernimmt die Verantwortung für den Ausbau des inter- nationalen Geschäfts. „Mit Birgit Mazur gewinnen wir eine ausgewiesene Exper- tin, die gemeinsam mit ihrem Team den internationalen Ausbau vorantreiben wird“, sagt Michael Trentzsch, Chief In- vestment Officer und Chief Commercial Officer der Northrail AG. Personaländerung Mark Stevenson hat, nach über 30-jähriger Tätigkeit in leitenden Positionen in der AAE- und VTG-Gruppe, sein Amt als CFO in der VTG-Geschäftsführung niedergelegt. Er wird VTG noch bis Ende 2025 bei Themen des As- set- und des Joint-Venture-Managements unterstützen. Björn Schwarten, Head of Fi- nance bei VTG, hat ab September 2024 die Position des CFO interimistisch übernommen. Neue Landesgesellschaft in Indien Sowohl im Inland als auch im Im- und Export wickelt Mi- litzer & Münch in Indien Landtransporte, Luft- und See- fracht sowie Projektlogistik für seine Kunden ab. Hinzu kommen Mehrwertdienstleistungen wie Zollabwicklung und Lagerhaltung. Die erste Niederlassung hat ihren Sitz in Mumbai. Der erfahrene Logistik-Manager Vijay Naray- an ist Geschäftsführer der M&M Militzer and Muench (India) Private Ltd. Insbesondere für die Verkehre von und nach China, Südostasien, Europa und Afrika soll Indien in Zukunft als wichtiger Knotenpunkt im Militzer & Münch Netzwerk fungieren. Prognosen des Statistischen Bundes- amts und des Internationalen Währungsfonds sehen die indische Volkswirtschaft bereits in wenigen Jahren vor denen von Japan und Deutschland. „Das Land gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten überhaupt und spielt mittlerweile in vielen Branchen in der Weltspit- ze mit“, sagt Holger Seehusen, Militzer & Münch Group Manager Air & Sea. „Indien ist daher ein ausgesprochen wichtiger Baustein in unserem immer dichter werdenden Netzwerk in Asien.“ 8 ConTraiLo 6/2024 H b m G l i a r h t r o N , H b m G r e l i a r T l e g ö K : s o t o F

Schlüsseltechnologie für die Zukunft Bei der Eröffnung der 13. Ranshofe- ner Leichtmetalltage unterstrich DI Mag. Walter Mauritsch MA vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Mobilität, In- novation und Technologie (BMK) die Bedeutung des Leichtbaus für die zukünftigen Mobilitätslösungen und darüber hinaus: „Leichtbau ist eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft und spielt eine zentrale Rolle im Fahrzeug- und Maschinen- bau, in der Luft- sowie Raumfahrt und in der Bauwirtschaft sowie Medizintechnik. Durch leichtere Materialien und innovative, an der Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Konstruktionen, lassen sich Res- sourcen und Energie einsparen. Dies ist sowohl für den Klima- schutz als auch die Wettbewerbs- fähigkeit der österreichischen Wirt- schaft entscheidend.“ Veranstaltet wurde die Fachkonferenz und Aus- stellung vom LKR Leichtmetall- kompetenzzentrum Ranshofen des AIT Austrian Institute of Techno- Leichtbau leistet als Innovationstreiber einen wichtigen Beitrag zu Ressourcen- und Energiesparen sowie Klimaschutz. Foto: AIT logy in Saalfelden, wo die Teilneh- mer sich mit Fragen beschäftigten, wie: Welche Strategien gibt es, um den Ressourcen-Verbrauch in der Leichtmetallindustrie durch Re- cycling und Energie-Effizienz zu minimieren? Wie kann Leichtbau die Mobilität nachhaltiger gestal- ten? Und welche Rolle wird Künst- liche Intelligenz in den zukünftigen Prozessen der metallverarbeiten- den Industrie spielen? Member of proLogistik Group

Rainer Schulz In der Kommissionierung lassen sich Roboter einsetzen, die dank KI präziser und schneller als Menschen arbeiten können. Fotos: Sysmat Mit KI die Logistik optimieren „Es zeigt sich immer mehr, dass Künstliche Intelligenz das Potenzial hat, die Logistikbranche grund- legend zu transformieren“, sagt Rainer Schulz, Geschäftsführer der Sysmat GmbH aus Mainhausen. Rainer Schulz beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Automatisierung von Lagern. Mit dem Un- ternehmen Sysmat entwickelte er die grafische Materialflussrechner-Software Mat Control Graphics für automatisierte Anlagen, Automatiklager und Pro- duktionslinien. Sie kann diese Prozesse optimieren und als Lösung für den Fachkräftemangel dienen, der viele Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Mensch stößt an Grenzen. Die Logistik stellt laut Schulz „ein hochkomplexes Feld dar, das von der ef- fizienten Planung und Steuerung der Lieferketten bis zur optimalen Ausnutzung von Ressourcen reicht.“ Traditionell waren diese Aufgaben stark von mensch- licher Expertise abhängig. Doch in einer Zeit, in der die Anforderungen an Geschwindigkeit, Präzision und Flexibilität steigen, stößt der Mensch an seine Gren- zen. Hier kommt die KI ins Spiel: „Durch die Analyse riesiger Datenmengen in Echtzeit trifft sie präzisere Prognosen, identifiziert Risiken schneller und trifft Entscheidungen autonomer als es Mitarbeiter jemals könnten“, so Schulz. So lassen sich Lieferzeiten durch die Vorhersage von Nachfrageschwankungen optimie- ren oder Lagerbestände minimieren, indem sie sich dynamisch an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Routenplanung von Lkw. Denn immer mehr Un- ternehmen haben Schwierigkeiten, qualifiziertes Per- 10 ConTraiLo 6/2024

sonal zu finden, insbesondere in der Lagerhaltung, dem Transportwesen oder der Supply-Chain-Planung. Bei- spielsweise können intelligente Algorithmen die Rou- tenplanung von Lkw automatisieren und dabei zahl- reiche Faktoren wie Verkehrslage, Wetterbedingungen oder gesetzliche Vorschriften berücksichtigen. Dadurch wird die Effizienz gesteigert und die Notwendigkeit für menschliches Eingreifen reduziert. Robo als Kommissionierer. Schulz: „Ebenso er- möglicht KI den Einsatz autonomer Systeme, die im Lagerwesen bereits heute existieren. Roboter, die sich durch KI steuern lassen, können Waren schneller und präziser kommissionieren als menschliche Arbeits- kräfte. Diese Automatisierung senkt durch die ent- sprechende Rationalisierungsmaßnahme den Bedarf an erforderlichen Arbeitskräften in einem Sektor, der ohnehin unter einem hohen Personalmangel leidet.“ Erhebliche Investitionen. KI kann auch bei der Wei- terbildung und Umschulung von Mitarbeitern unter- stützen. Mithilfe KI-gestützter Lernplattformen lassen sich Angestellte bedarfsgerecht weiterbilden. Die Sys- teme analysieren den Lernfortschritt und passen die Inhalte dynamisch an. Dies hilft, die vorhandenen Arbeitskräfte besser zu qualifizieren. Schulz: „Aller- dings bringt der Einsatz von KI auch Herausforderun- gen mit sich. So erfordert die Einführung solcher Technologien erhebliche Investitionen und einen kul- turellen Wandel innerhalb der Unternehmen. Ebenso gilt es, ethische Fragen hinsichtlich der Automatisie- rung von Arbeitsplätzen sowie der Datennutzung zu klären. Doch der Nutzen, den KI für die Logistik mit sich bringt, überwiegt diese Herausforderungen bei Weitem.“ Insgesamt zeige sich, dass KI eine notwen- dige Entwicklung darstelle, um den Mangel an Fach- kräften auszugleichen.

Engagement für Nachhaltigkeit Seit Jahren ist Prof. Dr.-Ing. Benjamin Wagner vom Berg in Bremen, Bre- merhaven und der Region aktiv. Als Leiter des Smart Mobility Instituts an der Hochschule Bremerhaven forscht er gemeinsam mit seinem Team an verschiedenen Lösungen für eine nachhaltige Logistik – sowohl in den Häfen als auch auf der sogenannten „Letzten Meile“, der Lieferung bis an die Haustür. Kürzlich startete sein neues Projekt „Green Delivery Ana- lytics“, das Unternehmen und Kom- munen konkrete Lösungsvorschlä- Anzeige www.chassis.de M i e t e n - K a u f e n - L e a s e n s +49 (0) 421 / 52 88 88 0 ge für eine nachhaltige und klima- freundliche Last-Mile-Logistik liefern soll. Er lehrt im Studiengang Trans- portwesen/Logis tik der Bremerha- vener Hochschule und betreut dort einschlägige Abschlussarbeiten. Darüber hinaus engagiert er sich eh- renamtlich, unter anderem als Mit- glied der Enquetekommission der bremischen Bürgerschaft zur Errei- chung der Klimaziele und im Vor- stand des Vereins der Wirtschaftsin- genieure im Transportwesen e. V.. Mit seinem großen Engagement für Nachhaltigkeit in der Logistik und den bremischen Häfen konnte Wag- ner vom Berg nun die renommierte Jury des Green Focus Awards über- zeugen und die Auszeichnung in der Kategorie Engagement im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses „En- voconnect 2024“ in Bremerhaven entgegen nehmen. Seit 2014 verleiht die bremenports GmbH & Co. KG jährlich den Green Focus Award. Ausgezeichnet werden jeweils das emissionsärmste Schiff, das die bremischen Häfen angelaufen hat, und die Reederei mit der insge- samt emissionsärmsten Flotte. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die Kategorie „Engagement“. Alternative Antriebe brauchen spezielles Wissen und Know-how in den Werkstätten: Die Paul Aca- demy der Paul Group bietet ein praxisnahes Schu- lungs- und Zertifizierungsprogramm für Sicherheit im Umgang mit Hochvolt- und H2-Technologie. Sie vermittelt, wie Entwickler, Techniker, Mechatroniker und Mechaniker, die Hochvolt- und H2-Gas-Techno- logie für batterieelektrische BEV und Wasserstoff- Fahrzeuge nutzen und sicher agieren. Das Pro- gramm umfasst auch Online-Schulungen für den schnellen Einstieg in Wartung bzw. Reparatur von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Inke Onnen-Lübben Rückkehr in die Geschäftsführung Inke Onnen-Lübben übernimmt erneut das Ruder bei der Seaports of Niedersachsen GmbH. Zum 1. Januar 2025 kehrt die 43-jährige als Geschäftsführerin zur nieder- sächsischen Hafenmarketinggesell- schaft nach Oldenburg zurück. 2018 hatte sie die Seaports of Niedersachsen GmbH und den Geschäftsführungsposten auf ei- genen Wunsch verlassen und ihre Kompetenzen seitdem in verschie- denen Positionen im Bereich der Hafen- und Logistikwirtschaft wei- terentwickelt. So verantwortete die studierte Wirtschaftsingenieu- rin u. a. drei Jahre lang operativ den Aufbau von Automobillogis- tikaktivitäten am Standort Wil- helmshaven und war zuletzt als Geschäftsführerin des Binnen- hafens und Industrieparks c-Port Küstenkanal vor allem für Un- ternehmensansiedlung und den strategischen Ausbau der Hafen- aktivitäten zuständig. 12 ConTraiLo 6/2024 n e s h c a s r e d e N i f o s t r o p a e S : o t o F

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik ha- ben eine Aktualisierung der VDA 5050 veröffentlicht. Die Version 2.1.0 integriert den innerbetrieb- lichen Materialtransport mit ver- schiedenen mobilen Robotern und einem Leitsystem. Die VDA 5050 steht öffentlich in einem GitHub- Repository zur Verfügung. Dort können auch zugehörige Software- Elemente heruntergeladen werden. In dem Diskussionsforum können Nutzende ihr Feedback einbringen, das durch das VDA-5050-Kern-Team regelmäßig gesichtet und diskutiert wird und so in die Weiterentwick- lung einfließt. Die Version VDA 5050 2.1.0 steht interessierten Nutzerinnen und Nutzern in eng- lischer Sprache auf der Webseite des VDA zur Verfügung. HGK-Management Rainer Görtler ist neuer Geschäfts- führer der HGK Intermodal GmbH und somit Head of Intermodal der HGK Logistics and Intermodal GmbH (HGK LI). Seit September 2024 verantwortet der 49-jährige Diplom-Betriebswirt die intermoda- len Container-Aktivitäten der HGK- Gruppe. „Mit Herrn Görtler konnten wir einen kompetenten Manager für diese wichtige Position gewinnen. Mit seiner langjährigen Erfahrung im globalen Customer Service & Supply Chain Management wird er die Transformation unseres Unterneh- mens zu einer integrierten Logistik- K G H : o t o F Rainer Görtler Gruppe aktiv mitgestalten“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Lo- gistics and Intermodal GmbH. CO2-Emissionen ermitteln PSA BDP bietet seit Mitte August 2024 den neuen Datendienst Carbon Dashboard an. Die Plattform ermöglicht die Ermittlung der CO2-Emissionen für Frachttransporte und kann somit das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen erleichtern. Detaillierte Daten zu Emissionen verschiedener Transportarten sollen Kunden ermöglichen fundierte Entscheidungen zu treffen. ELEVATING LOGISTICS 50 JAHRE UND DANACH Seit mehr als 50 Jahren verkauft und entwi- ckelt Hammar Seitenlader und heute sind wir der weltweit größte Seitenladerhersteller. Alle unsere Seitenlader werden mit Stolz in Schwe- den hergestellt und bergen mehr als ein halbes Jahrhundert an Erfahrung und Innovation. Kombinieren Sie Heben und Transportieren in einem Fahrzeug, das zwischen 12-50 Tonnen bewältigen kann. +46 33 29 00 00 www.hammarlift.com info@hammarlift.com Lesen Sie unsere 50 Broschüre https://bit.ly/H50-DE

Im Zeichen der Transformation Das Maritime Cluster Norddeutsch- land (MCN) zeigte auf der SMM in Hamburg wieder starke Prä- senz. Ein besonderer Höhepunkt war der Minister- und Senatorin- nen-Empfang, an dem Vertreter aus allen fünf norddeutschen Bun- desländern teilnahmen. Unter dem diesjährigen Leitmotiv „Maritime Transformation“ stellte MCN auf der Messe bundeslandübergreifen- de Projekte sowie Initiativen vor. „Die maritime Branche durchläuft einen tiefgreifenden Wandel, ge- prägt von Themen wie Künstlicher Intelligenz, Dekarbonisierung und New Work. In diesen herausfor- dernden Zeiten gewinnen Cluster zunehmend an Bedeutung: Durch die branchenübergreifende Vernet- zung, den intensiven Wissensaus- tausch und die enge Zusammen- arbeit verschaffen sie den Akteurin- nen und Akteuren der maritimen Branche einen Wettbewerbsvor- teil“, erklärte MCN-Geschäftsfüh- rerin Jessica Wegener. Wenige Wochen bis zur Premiere Vom 19. bis 21. November öffnen sich erstmals die Hallentore der Messe Dortmund zur Buildinx – Inno- vations for Logistics Properties: Bei dieser Business- Plattform kommt alles zusammen, was Rang und Na- men in der Logistik- und Industrie-Immobilienwelt hat. Neben den Big Playern und Start-ups sprechen hier zu- dem wichtige Organisationen wie der Bundesverband Logistik (BVL), der Deutsche Brownfield Verband (DEBV) und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) über die Zukunft der Logistikansiedlung. Das neue For- mat fokussiert sich ganzheitlich auf die gesamte Wert- schöpfungskette von Logistik- und Industrie-Immobilien und präsentiert ein 360°-Angebot für Industrie, Handel, Logistik und Investment. Unternehmen aus den Berei- chen Real Estate und Finanzierung, Neubau und Sanie- rung sowie Lösungs- und Komponentenzulieferer stel- len ihr umfangreiches Portfolio vor und profitieren vom riesigen wirtschaftlich nutzbaren Potenzial der Region. 14 ConTraiLo 6/2024 t O o b o t o F I / s s e r g n o C d n u e s s e M g r u b m a H :

DAS NEUE ZWILLINGS-NETZWERK Im Februar 2025 starten Mærsk A/S und die Hapag-Lloyd AG ihre operative Zusammenarbeit der Gemini Cooperation. Das Ziel: ein flexibles, verbunde- nes Service-Netzwerk mit über 90 Prozent Fahrplanzuverlässigkeit. Rund fünf Monate vor dem Start haben die Reedereien zwei Möglichkeiten für den Auf- bau des zukünftigen Netzwerks präsentiert. Noch in diesem Monat wollen die Partner nun bekanntgeben, welches der beiden Routen-Netzwerke akti- viert werden soll. Je nachdem, in welchem Netzwerk die Kooperation startet, besteht das neue System aus 27 oder 29 Mainliner-Diensten, die durch ein Netz von 30 flexiblen, intraregionalen Shuttle-Diensten ergänzt werden. Die Kooperation wird somit entweder aus 300 oder 340 Schiffen bestehen.

insgesamt 793.841 Fahrzeugen 4,1 Prozent weniger umgeschlagen als im Vergleichszeitraum 2023. Der Stückgutbereich hat unter der Flau- te der deutschen Wirtschaft ins- gesamt am meisten gelitten. Mit ei- nem Minus von 21,72 Prozent auf 2,78 Mio. t gab es in diesem Seg- ment deutliche Einbußen. Lies sieht Bund in der Pflicht. In seinem Vortrag betonte Nieder- sachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies die Bedeutung von frühzei- tigen sowie umfassenden Investitio- nen in die Häfen und die dazuge- hörige Infrastruktur. „Die Landes- regierung unterstützt die maritime Wirtschaft und die Häfen mit einer klugen und gezielten Hafenpoli- tik, damit wir für die Zukunft gut aufgestellt sind sowie weiterhin international wettbewerbs- und leistungsfähig bleiben. Trotz einer angespannten Haushaltslage muss klar sein, welche entscheidende Rolle den Häfen zukommt: Sie sind die Schlüsselakteure, und damit maßgeblich verantwortlich für das Gelingen der Energie-Wende und die Gewährleistung einer sicheren, unabhängigen sowie bezahlbaren Energieversorgung. Und nicht nur das: Leistungsfähige Häfen und ver- lässliche Hinterlandanbindungen sind Grundvoraussetzung für Au- ßenhandel und Versorgungssicher- heit, aber auch für die nationale Sicherheit. Eine gute Entwicklung unserer Häfen muss deshalb als na- tionale Gemeinschaftsaufgabe be- wertet und endlich mit oberster Priorität behandelt werden. Für die Aufrechterhaltung der Wettbe- werbsfähigkeit unserer Volkswirt- schaft in Zeiten der Transformation Die Seehäfen geben sich robust Gut 220 der Gäste aus der Hafenwirtschaft, Politik und Verwaltung konnten die Seaports of Niedersachsen anlässlich des 32. Hafentags in Nordenham begrüßen, darunter auch Niedersachsens Wirtschafts- minister Olaf Lies. P ersönlicher Austausch und Kontakte pflegen – Anfang September konnte der Ge- schäftsführer der Seaports of Nie- dersachsen, Andreas Bullwinkel, mehr als 200 Gäste im Seehafen Nordenham begrüßen. Anlässlich des Hafentags wurden natürlich die aktuellen Entwicklungen in den niedersächsischen Seehäfen vorgestellt. Mit Blick auf die be- sonderen Umstände von gleich zwei Eisenbahnbrücken-Beschädi- gungen und den damit einherge- henden Verkehrseinschränkungen in den Seehäfen Brake, Norden- ham und Oldenburg, sind nach ei- genen Angaben die Umschlagzah- len in der Universalhafengruppe bemerkenswert stabil geblieben. Im ersten Halbjahr 2024 wurden rund 20,824 Mio. t im Seeverkehr verzeichnet (20,030 Mio. t im Ver- gleichszeitraum 2023); mithin also ein Plus von 1 Prozent zum Vor- jahresergebnis. Ebenso konnte der Containerumschlag am Eurogate- Container-Terminal in Wilhelms- haven um 1,8 Prozent auf 298.767 TEU gesteigert werden. Im Au- tomobilbereich manifestierte sich die Absatzschwäche der deutschen Hersteller. Hier wurden in den See- häfen Cuxhaven und Emden mit 20 ConTraiLo 6/2024

Treffen an der Weser: Kaffeepause für die Teilnehmer des 32. Niedersächsischen Hafen- tags in Nordenham. Fotos: Seaports of Niedersachsen/ Andreas Burmann ist der Ausbau und die Anpassung der Hafeninfrastruktur unbedingt notwendig. Diese Transformations- prozesse stellen die Häfen vor gro- ße Herausforderungen, bieten aber auch perspektivisch viel Wachs- tumspotenzial.“ Das Kabinettsmit- glied weiter: „Mit den zwingend erforderlichen Projekten sind Ge- samtinvestitionen in Milliarden- höhe verbunden. Die Finanzierung dieser notwendigen Maßnahmen übersteigt die finanziellen Möglich- keiten der Länder und Unterneh- men der Hafenwirtschaft allerdings deutlich. Hier ist der Bund in der Pflicht, der von den niedersächsi- schen Häfen unmittelbar profitiert. SeaDry hält Ihre Güter trocken Bei Transport und Lagerung L u f t e n t f e u c h t erfürContaine r ThoMar OHG Basedower Weg 10 21483 Lütau, Deutschland +49 (0)4153-55900-0 info@thomar.de www.SeaDry.de Ihr direkter Kontakt zu den Trockenmittel- Spezialisten

V. l.: Holger Banik, Michael de Reese, Olaf Lies, Andreas Bullwinkel, Nils Siemen. Wir arbeiten hier aber auch schon gut zusammen: Das zeigt die gera- de erfolgte Notifizie- rung der Liegeplätze 5 bis 7 in Cuxhaven. Wir haben hier einen Plan, wir haben die Finan- zierung – und nun starten wir in die Umsetzung. Mein Fazit: Wir in Niedersachsen sind uns der heraus- ragenden Bedeutung der Häfen be- wusst.“ Flächen und Infrastruktur. Der Bürgermeister der Stadt Norden- ham, Nils Siemen, verwies in sei- nem Grußwort auf die weiter wachsende Bedeutung des Hafens für den Industriestandort Norden- ham und bedankte sich bei den Be- teiligten für die schnelle Reparatur der Hilfsbrücke über die Hunte. Gleichzeitig fand er auch mahnen- de Worte: „Das Engagement darf nun aber nicht enden, sondern wir müssen den gewonnenen Schwung nutzen, um schnellstmöglich den 22 ConTraiLo 6/2024 Neubau der Huntebrücke zu orga- nisieren. Dieser ist essenziell dafür, damit die Häfen und die ganze Re- gion sich weiter positiv entwickeln können.“ Die Podiumsdiskussion, in der Wirtschaftsminister Olaf Lies mit dem Geschäftsführer der Steel- wind Nordenham, Jost Backhaus, sowie mit Michael Körber von der DB Netz AG und Michael de Reese als Vorsitzenden der AG Nieder- sächsische Seehäfen, u. a. über An- sprüche der Industrie an moderne Infrastruktur und den notwendigen Strukturwandel in Häfen diskutier- te, gab spannende Einblicke auf die kommenden Herausforderun- gen für alle Beteiligten der See- hafenverkehrswirtschaft. Einen be- sonderen Stellenwert nahm dabei die Energie-Wende hin zu den er- neuerbaren Energien ein. Einig wa- ren sich die Beteiligten darin, dass beispielsweise für die weiter zuneh- mende Logistik von Windkraftkom- ponenten weitere Flächen in den bestehenden Häfen ausgewiesen werden müssen, bzw. dass die In- frastruktur den steigenden Mengen angepasst werden muss. Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsi- sche Seehäfen, betonte: „Die nie- dersächsischen Seehäfen mit ihren Unternehmen gehen, wo immer möglich, in Vorlage, um ihren Bei- trag zu leisten, damit der Hafen- und Wirtschaftsstandort Deutsch- land weiterhin wettbewerbsfähig bleibt. Bund und Land müssen aber ebenfalls ihrer Verantwortung für die Infrastruktur und die see- und landseitigen Zufahrten zu den Seehäfen gerecht werden. Ange- sichts der auch immer wieder an- gesprochenen, zeitlichen Perspek- tiven der unterschiedlichen Projek- te warf dabei ein Besucher einen bemerkenswerten Aspekt aller Ge- spräche auf: „Wir reden viel zu wenig über das Übermorgen.“ Ge- nau darüber könnte man auf dem nächsten Hafentag der Seaports of Niedersachsen sprechen.

Kontrolliert laden und Zeit sparen Ein neuer automatischer Contai- nerlader ist auf dem Seeweg im Hafen von Stockholm Norvik ein- getroffen. Das Gerät soll die Um- schlagkapazität des Hafens noch einmal erhöhen. Der Containerbe- lader kam im Spätsommer mit der Stena Line aus Lettland. Er ermög- licht einen schnellen und unkom- plizierten Ladungsumschlag im Ha- fen von Stockholm Norvik, der mit seiner strategischen Lage eine ent- scheidende Rolle auf dem schwedi- schen Exportmarkt spielt. Die automatisierten Funktionen machen den Lader zu einer der fortschrittlichsten Lösungen für den Güterumschlag in Schweden. Das Stauer-Team kann nun 30 t Ware in nur fünf Minuten in einen 40'- Container laden. Neben der Zeit- ersparnis wird auch das Unfallrisiko am Hafen verringert, da die Verla- dung stabil, kontrolliert und sicher erfolgt. Insbesondere die Forstwirt- schaft und Stahlindustrie nutzen diese Vorteile. Johan Wallén, Chief Commercial Officer Ports of Stockholm, sagt: „Im Gegensatz zu allen anderen Häfen in Schweden hat Ports of Stockholm einen Überschuss an leeren Containern – und die schwe- dische Exportindustrie hat eine hohe Nachfrage nach Containern. Mit einem neuen Containerlader können wir die Güter effizient um- schlagen und gleichzeitig zu einem kostengünstigen Fracht-Manage- ment beitragen.“ Das Container- terminal im Stockholmer Hafen Norvik wird von Hutchison Ports betrieben – einem der weltweit größten Containerbetreiber mit 54 Häfen in 25 Ländern. Durch die Zusammenarbeit mit Hutchison Ports besitzt Stockholm einen leis- tungsfähigen Zugang zum globalen Frachtmarkt. E I N S T A R K E S TRIO ePaper: contrailo.news l m o h k c o t S f o t r o P : o t o F

V E R A N S T A L T U N G E N DeltaPort Niederrhein- häfen stellt Konzepte vor Wie kann eine nachhaltige Hafenentwicklung mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung in Ein- klang gebracht werden? Welche Bedeutung spielen Häfen für die regionale und städtische Entwicklung? Und welche Rolle können Häfen im Kontext für klimaschonende Verkehrskonzepte und grund- sätzlich für die Energie-Wende spielen? Mit Fragen wie diesen beschäftigten sich jetzt 120 interna- tionale Teilnehmende eines Workshops im Rahmen des von der EU-Kommission geförderten Projekts MAGPIE in Wesel. Ausrichter des Workshops waren die DeltaPort Niederrheinhäfen. Zu diesem Zusam- menschluss gehören, neben den DeltaPort Häfen (Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen Wesel und Ha- fen Voerde-Emmelsum) der Hafen Emmerich und der NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy. Bedeutung von Häfen. Viktor Haase, Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, beschäftigte sich in seiner Rede mit dem Thema „Hafenentwicklung ist nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung“ und betonte die ge- sellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von Hä- fen: „Sie schaffen Wertschöpfung in der Region und versorgen die Bevölkerung mit Waren.“ Nachhaltige Häfen entwickelten sich zu „Hightech-Standorten mit attraktiven Arbeitsplätzen“. Zugleich seien sie „eine wichtige Grundlage und notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der nationalen Ener- gie- und Klimaziele“ sowie „wichtige Drehkreuze für die Verkehrsverlagerung“. In diesem Zusammenhang verwies Haase auf die „Per- spektive nachhaltige Rheinschifffahrt 2030“ und das – maßgeblich von den DeltaPort Niederrheinhäfen ini - tiierte – multimodale Logis tik-Konzept LOG4NRW. Zudem würdigte er die Aktivitäten des Hafenver- 24 ConTraiLo 6/2024

Die Teilnehmenden des MAGPIE-Workshops tauschten sich zu den Zukunfsthemen klimafreundliche Verkehrs- verlagerung und nachhaltige Transformation aus. Fotos: DeltaPort Niederrheinhäfen bunds für die Energie-Wende und den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur, die sich im Verein EcoPort 813 bündeln. Für Entlastung sorgen. Diesen Ball nahm Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhä- fen, gerne auf und stellte die Aktivitäten der DeltaPort Niederrheinhäfen für eine nachhaltige Transformation und eine klimafreundliche Verkehrsverlagerung näher vor. Beim multimodalen Logistikkonzept LOG4NRW geht es darum, ein synchromodales Logis tiksystem zu etablieren, das die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und im Sauerland spürbar entlas ten soll, indem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein- Westfalen von der Straße auf das Wasser und die Schiene verlagert wird. Eng damit verwoben ist das Wirken des Vereins Eco- Port 813. Dieses Netzwerk, zu dem unter anderem der Duisburger Hafen gehört – arbeitet bei Fragen der Energie-Wende zusammen und ist aktuell dabei, eine Was serstoff-Infrastruktur aufzubauen. „Konzeptionell sind beide Ansätze verschmolzen und greifen die in MAGPIE getesteten Innovationen auf“, erläuterte Stolte. Das heißt konkret: Der im Rahmen von Eco- Port 813 generierte Wasserstoff soll über das durch LOG4NRW geschaffene Netzwerk im ganzen Land verteilt werden, um so zur Versorgung der Mobilität in ganz NRW beizutragen. „Wir müssen unsere vielen und sehr konkreten Ideen intensiv, offensiv und ge- meinsam vorantreiben, um zum Wohle der Bürgerin- Viktor Haase, Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). // EIN PAAR FAKTEN ZUM MAGPIE-PROJEKT Das MAGPIE-Projekt (sMArt Green Ports as Integrated Efficient multimo- dal hubs) zielt darauf ab, zukunftsweisende Pilotprojekte im dynamischen Umfeld der Häfen Rotterdam, DeltaPort (Wesel), HAROPA Port (Le Havre, Rouen, Paris; Frankreich) und Port of Sines (Portugal) ins Leben zu rufen. Das internationale Konsortium aus 45 Unternehmen, Forschungsinstitu- ten und Häfen beschäftigt sich unter der Leitung des Hafenbetriebs Rot- terdam mit dem Megatrend „Nachhaltige Logistik“. nen und Bürger das Klima zu schonen sowie die Stra- ße zu entlasten“, forderte Stolte. Deswegen sei der Austausch mit den MAGPIE-Partnern so wichtig. Was gibt’s Neues? Anzeige 4/30 contrailo.news contrailo.news

S E E H Ä F E N Lade-Premiere in Hamburg E.ON hat seinen ersten Ladestandort speziell für elektrische Lkw in Deutsch- land in Betrieb genommen. Zu finden ist dieser mit vier Ladestationen auf dem Hafengebiet der Hamburg Port Authori- ty (HPA), direkt an der A7. Damit die ladenden Nutzfahrzeuge die maximale Leistung je Säule voll nutzen können, ist jeder Ladeplatz mit einer ei- genen Ladestation mit 400 kW Leistung ausgestattet. Die Park- und Ladebuchten sind aufgrund der Breite von 3 m und der Länge von 25 m auch für Sattelzüge geeignet, sodass kein Abkuppeln des An- hängers oder Aufliegers notwendig ist. Innerhalb von 45 Minuten können Fah- rer hier, während ihrer gesetzlich vorge- schriebenen Ruhepause, ihr Fahrzeug für die nächste Etappe aufladen. Je nach Lkw-Modell kann laut E.ON in dieser Zeit Energie für rund 300 km Fahrtstrek- ke in den Akku fließen. Die Ladestationen sind so konzipiert, dass sie später für noch kürzere Lade- zeiten auf Megawatt-Charging aufge - rüstet werden können. E.ON Drive Infrastructure betreibt bereits Elektro- Lkw-Ladestandorte in Schweden und Dänemark. Auch weitere Ladeparks in Deutschland sowie in anderen europä - ischen Ländern sind derzeit noch in Pla- nung. An den Ladestationen laden elektri- sche Lkw – wie dieser Iveco S-eWay Strom aus erneuerbaren Energien. Foto: E.ON/Alena Zielinski Abwasser wiederverwenden Im Hafen von Antwerpen ist im September 2024 das Projekt CHERISH2O (CHEmical industry water Reuse In a Sustainable Harbour) gestartet. Darin untersuchen Port of Antwerp-Bruges, VITO, essenscia, VMM und Antea Group die Möglichkeit, Industrieabwasser von Chemiebetrieben im Hafen in großem Maßstab für die Wiederverwendung aufzubereiten. An dem Projekt beteiligen sich zwölf Unter- nehmen. Indem sie ihr eigenes Prozess- wasser aus Abwasserströmen herstellen, reduzieren die Betriebe ihren Wasserver- brauch, und die Industrie kann das Risiko von Wasserknappheit bei Dürren verringern und zur Sicherung der Trinkwasser- versorgung beitragen. 26 ConTraiLo 6/2024 Mit KI gegen Korrosion – mit diesem Ziel arbeiten die Partner des Projekts „Cleveres Korrosions-Ma- nagement für Häfen und Wasserstraßen in Schles- wig-Holstein mittels Automatisierter Infrastruktur- überwachung“, kurz CHAI. Es befasst sich mit der Entwicklung digitaler Ansätze für eine prädiktive Wartung von Infrastruktur im maritimen Raum zum Schutz maritimer Infrastruktur vor dem Verfall und damit verbundenen Kosten- und Ressourcenein - sparungen – also gleichzeitig auch ein Stück Um- weltschutz. Dafür sollen mithilfe von KI kritische Schäden frühzeitig erkannt und vermieden sowie Wartungsarbeiten priorisiert werden. Die Verbundpartner Helmholtz-Zentrum hereon GmbH, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, AC Korro-Service GmbH und Seehafen Kiel GmbH & Co. KG haben im September 2024 Förderbescheide in Gesamthöhe von 900.000 Euro vom Digitalisierungs- ministerium des Landes Schleswig-Holstein erhalten. Das Projekt soll an der Schleusenanlage in Brunsbüt- tel und beim Seehafen Kiel in die Nutzung gehen.

Kurs halten Becker Marine Systems hat auf der SMM die Markteinführung von zwei neuen Produkt- bereichen angekündigt: Erster Bereich, das Be- cker Daggerboard, ist ei- ne Anti-Leeway-Finne, die in Hamburg entwi- ckelt und für Schiffe konzipiert wurde, die mit windunterstützten Antriebssystemen aus- gestattet sind. Das Dag- gerboard soll Vorteile bei der Reduzierung der Abdrift bieten und sich durch ein schlankes so- wie effektives Design auszeichnen, das in ver- schiedene Schiffstypen integriert werden kann. Zweite Neuheit ist das Becker Steering Gear. Das Rudersystem mit acht Typen ist für klei- nere Schiffe wie Off- shore-Versorger, Traw- ler oder Anchor-Supply- Schlepper geeignet. Zu- dem konnte Becker für bestehende Produkte Aufträge verbuchen. So sind beispielswiese die Becker Twists Rudders laut Unternehmen für große Containerschif- fe stark gefragt. Hierzu liegt eine Bestellung für zehn 24.000-TEU-Schif- fe vor, die bei Jiangsu New Yangzi Shipbuil- ding für CMA CGM im Bau sind. Nächster Schritt für grünen Wasserstoff Am Standort des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg realisiert die Projektgesellschaft Ham- burg Green Hydrogen Hub (HGHH) eine 100-MW-Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff. Anfang September 2024 hat das HGHH-Konsortium nun Siemens Energy mit der Lieferung und Installation des Elektrolyseurs beauftragt. Der Start des kommerziellen Betriebs ist für 2027 geplant. Jährlich sollen dann in Moorburg rund 10.000 t grüner Wasserstoff produziert werden. Die Versorgung soll über das Wasserstoff-Verteilnetz und eine Lkw-Verladestation erfolgen. ConTraiLo 6/2024 27

B I N N E N H Ä F E N Ab jetzt Container statt Kohle Es ist einer der bedeutendsten Meilensteine in der über 300-jährigen Geschichte des Duisburger Hafens: Das Duisburg Gateway Terminal (DGT) auf der ehemaligen Kohleninsel wurde feierlich eröffnet. Der Nordrhein-Westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Vertreter der vier DGT-Gesell- schafter duisport, HTS, Hupac und PSA sowie des Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT haben im Beisein von rund 250 geladenen Gästen den symbo - lischen Startknopf gedrückt. Der erste Bauabschnitt ist fertiggestellt und das DGT hat offiziell den Betrieb auf- genommen. gervereine – zusammenarbeiten und nach Lösungen suchen, dann sind wir erfolgreich. Das Ergebnis eines solchen gemeinschaftlichen Erfolgsprojekts können wir hier heute sehen“, betonten bei der Eröffnungs - feier die Geschäftsführer der Duisburg Gateway Ter- minal GmbH, Christoph Kahlert und Sven Zölle. „Mit dem Duisburg Gateway Terminal erhöhen wir die Umschlagkapazitäten im Duisburger Hafen um rund 850.000 TEU pro Jahr“, so duisport-CEO Markus Bangen. „Das Duisburg Gateway Terminal setzt Maß- stäbe in Sachen Produktivität und Marktnähe: Mit 730 m langen Umschlaggleisen, voll digitalisierten Prozessen und der zentralen Lage im Herzen Europas bietet die Anlage wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg des Kombinierten Verkehrs“, sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe. Zehntes Containerterminal. Das DGT ist nicht nur das zehnte Containerterminal im Duisburger Hafen, es wird im Endausbau zugleich das größte im gesam- ten europäischen Binnenland sein. „Wenn alle Seiten – Unternehmen, Planer, Behörden, Politik und Bür- Modellprojekt für die Zukunft. Das Duisburg Gate- way Terminal ist in vielfacher Hinsicht ein Modellpro- jekt für die Zukunft der Logistik: Auf dem insgesamt 33 Fußballfelder großen Areal werden alle Güterbe- wegungen digital gesteuert. Das Projekt „enerPort 2“ 28 ConTraiLo 6/2024

Gaben gemeinsam das Signal zum Start des Duisburg Gateway Terminals: (v. l.) L. Nennhaus (duisport), V. Ng (PSA), Oberbürgermeister S. Link, Prof. Dr. A. Grevé (Fraunhofer UMSICHT), NRW-Ministerpräsident H. Wüst, M. Bangen, Prof. Dr. M. Renner (Fraunhofer UMSICHT), H. Heuvelman (HTS), M. Stahlhut (Hupac), C. Kahlert (DGT), M. Heuvelman (HTS) und S. Zölle (DGT). Foto: duisport/Marco Stepniak spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle. Im Rah- men des Vorhabens, in das Wirtschaft und Wissen- schaft gleichermaßen eingebunden sind, wird im Duisburger Hafen ein Konzept zur vollständigen ener- getischen Transformation des Terminals realisiert. Zum enerPort-2-Projekt. Mit „enerPort 2“ soll erst- mals aufgezeigt werden, dass auch ein Terminal dieser Größenordnung mit lokaler Erzeugung von Wärme und Strom klimaneutral betrieben werden kann. Auf dem DGT wird dazu ein nachhaltiges Energiesystem installiert, das erneuer bare Energien, Energiespeicher, Verbraucher und verschiedene Wasserstofftechno - logien miteinander koppelt. Schlüsselkomponenten dafür sind neben einer Photovoltaik-Anlage, Brenn- stoffzellen-Systeme und Wasserstoffmotoren zur Strom- erzeugung sowie Batteriespeicher. Ein intelligentes lokales Energienetz koppelte dabei die verschiedenen Energieanlagen und -speicher zur Versorgung der Ver- braucher auf dem Terminal – dazu gehören Land- strom, Ladesäulen und Krananlagen. Darüber hinaus wird auch eine zukünftige Versorgung angrenzender Quartiere theoretisch betrachtet. „Das Herausragende an enerPort 2 ist sowohl die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft als auch der mutige Schritt in die Umsetzung“, sagt Prof. Dr.-Ing. Anna Grevé, Abteilungsleiterin Elektrochemische Energie- speicher bei Fraunhofer UMSICHT. Das Oberhause- ner Institut leitet gemeinsam mit duisport das For- schungsprojekt. Weitere Partner sind die Westenergie Netzservice GmbH, die Rolls-Royce Power Systems AG, die Netze Duisburg GmbH, die Stadtwerke Duis- burg AG sowie die Stadtwerke Duisburg Energiehan- del GmbH. Das Projekt enerPort 2 wird im Rahmen der „Technologieoffensive Wasserstoff“ vom Bundes- ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Tanks NEU/GEBRAUCHT Pufferspeicher, Lösch-/Regenwasser- behälter, Flüssigdüngertankanlagen, Diesel-, Heizöl- u. Pflanzenölbehälter von 1.000–300.000 l Inhalt zu verkaufen Tel.: 0 72 51/91 51-0, Fax: 91 51-75 E-Mail: info@barth-tank.de FAST. EFFICIENT. RELIABLE. SINCE 1926 Diversität und Zuverlässigkeit Hand in Hand. Um die Welt zu verbinden und zu bewegen. Wir schaffen logistische Verbindung e n . Individuelle Planung und Konstruktion direkt vom Hersteller – Made in Germany www.but t . d e Typ BK - Mittelachsrampe BUTT GmbH Tel.: + 49 (0) 44 35 96 18 - 0 Zum Kuhberg 6–12 Fax: + 49 (0) 44 35 96 18 - 15 D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de ·

W I N D E N E R G I E Der Ausbau der erneuer- baren Energien wird das Seehafenterminal Bremer- haven weiter verändern: Containerflächen könnten für Windkraft-Komponenten genutzt werden. Foto: BLG Schwerlast verdrängt Container Mit der weiter zunehmenden Bedeutung der Windenergie werden sich auch die Häfen verändern. BLG Logistics und Eurogate heben in Bremerhaven die Marke Eco Power Port aus der Taufe. Das konnte man sich vor mehr als einem Jahr- zehnt auch nicht vorstellen: Damals erreich- ten die Containerzahlen in den Häfen immer neue Rekordwerte, das mögliche Wachstum schien keine Grenzen zu kennen. Also wurden immer mehr Umschlaganlagen mit der entsprechenden Lagerfläche geschaffen. Die Realität sieht inzwischen anders aus. Zwar spielt der Container immer noch eine herausge- hobene Rolle beim Warentransport, allerdings machen sich inzwischen in den einzelnen Häfen, durchaus sprichwörtlich, immer mehr Umschlagflächen für Windkraft-Komponenten breit. So spielen die deut- schen Häfen mit Blick auf die Energie-Wende eine maßgebliche Rolle. Ein Großteil der erneuerbaren Energien wird in Zukunft in den Häfen umgeschlagen und produziert. So werden in Bremerhaven BLG Logistics und Euro- gate zukünftig unter der Marke Eco Power Port zu- sammenarbeiten und ihre Kompetenzen im Bereich Windenergie bündeln. Beide Unternehmen blicken auf eine langjährige Expertise im Bereich des Um- schlags von Schwergut- und Windenergie-Komponen- ten zurück. Erweiterung der Hafenflächen. „Die Zusammenar- beit markiert einen wichtigen Schritt für die Energie- Wende und ist gleichzeitig ein erster Schritt auf dem Weg zum Energyport“, sagt die Bremer Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt. „Daher freue ich mich sehr über diese Initiative von Eurogate und BLG.“ Die Bundesregierung habe ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Windenergie bis 2030 gesetzt: Die Onshore-Windenergie soll auf 115 GW und die Offshore-Windenergie auf mindes- tens 30 GW installierte Leistung ausgebaut werden. Um diese Ziele zu erreichen, sind Ertüchtigung und Erweiterungen der vorhandenen Hafenflächen in Bre- merhaven zwingend erforderlich. „Unsere Koopera- 30 ConTraiLo 6/2024

tion ist ein entscheidender Schritt, um die notwen- dige Infrastruktur kurzfristig bereitzustellen und die Energie-Wende aktiv mitzugestalten“, erklärt Mat- thias Magnor, Vorstandsmitglied und COO der BLG- Gruppe. Gemeinsame Nutzung. Unter der neuen Marke Eco Power Port verfolgen BLG und Eurogate fortan einen „One face to the customer“-Ansatz, der den Kunden eine nahtlose und effiziente Betreuung garantiert. „Durch die gemeinsame Nutzung von Flächen auf dem Containerterminal sowie perspektivisch im Be- reich Südhafen ‚Roter Sand‘ schaffen wir Synergien, die sowohl unseren Kunden als auch der gesamten Windenergie-Branche zugutekommen“, so Matthias Magnor weiter. Michael Blach, Mitglied des BLG-Vor- stands und Vorsitzender der Gruppengeschäftsfüh- rung von Eurogate, ergänzt: „Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns, unsere Dienstleistungen zu erwei- tern und die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu erfüllen.“ Zentrum für die Windindustrie. Beide Unterneh- men unterstreichen die zentrale Rolle Bremerhavens: Der Standort zeichne sich durch ideale Bedingungen für den Umschlag, die Wartung und die Produktion von Windenergie-Komponenten aus und soll durch die Partnerschaft langfristig als Schlüsselstandort für die Offshore-Windenergie ausgebaut werden. „Bremerha- ven bietet mit seinen spezialisierten Hafenanlagen, der starken industriellen Infrastruktur und perspekti- visch dem Energyport optimale Voraussetzungen für das Vorhaben“, betont auch Senatorin Vogt. Gemeinsamer Auftritt auf der WindEnergy. BLG Logistics und Eurogate haben ihre neue Marke und strategische Ausrichtung auch auf der WindEnergy in Hamburg präsentiert, die als Leitmesse der Branche gilt. So hatten Fachbesucher die Möglichkeit, sich am WAB-Gemeinschaftsstand über die Partnerschaft und die umfassenden Dienstleistungen im Bereich der Windenergie zu informieren. Hierfür stand Nina Dist- ler mit ihrem Team zur Verfügung. Die erfahrene Pro- jekt-Managerin im Bereich Windenergie aus dem Hause Eurogate ist das Gesicht nach außen für den Eco Power Port. Innovative Lösungen für nachhaltige Ladungssicherung Wir beraten Sie gerne! Mailen Sie uns: info@hlash-rainer.de Mehr Infos unter: www.hlash-rainer.de Container mit unserem Container Rückhalte System CRS Vario Die Fachzeitschrift für alle Anwender aus den Bereichen Container, Trailer und Logistik ROLAND BRINGT’S PERSÖNLICH. Mit persönlichem Einsatz für jeden Container und jeden Kunden. Mehr auf www.rolsped.com

S C H I F F F A H R T DNV hat seine Emissionsdatenverifizie- rungs- und Daten-Management-Plattform Emissions Connect mit Blick auf die FuelEU-Maritime-Verordnung aufgerüstet. Foto: DNV der Kraftstoffe fest, die von Schiffen verwendet werden, welche EU-Häfen anlaufen – und reduziert diese Werte schrittweise bis 2050. Die Verordnung deckt Emissionen aus dem gesamten Kraftstoff-Lebenszyklus ab und verpflichtet Schiffs-Manager, einen Überwachungsplan vorzulegen, jährlich Emissionsdaten zu melden und ihre Compliance-Bilanz überprüfen zu lassen. Eine zu hohe THG-Intensität kann zu einer negativen Bilanz führen, die, wenn sie nicht in einem Pool mit anderen Schiffen ausgeglichen wird, Strafzahlungen für die Reederei nach sich zieht. Die Verordnung tritt ab 2025 in den EU-Mitgliedsstaaten in Kraft. Schiffsemissionen im Blick DNV hat vor Kurzem ein Upgrade sei- ner Emissionsdatenverifizierungs- und Daten-Management-Plattform Emis- sions Connect vorgestellt. Es soll dem maritimen Sektor ermöglichen Heraus- forderungen oder auch Risiken zu be- wältigen, die bei der Umsetzung der Fuel EU-Maritime-Verordnung auftre- ten. Die Verordnung legt Grenzwerte für die Treibhausgasintensität (THG) Kraftwerksumbau läuft Am Standort des ehemaligen Kohlekraft- werks Moorburg realisiert die Projektge - sellschaft Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) eine 100-MW-Elektrolyse-Anlage für grünen Wasserstoff. Anfang September 2024 hat das HGHH-Konsortium nun Siemens Energy mit der Lieferung und Installation des Elektrolyseurs beauftragt. Der Start des kommerziellen Betriebs ist für 2027 geplant. 32 ConTraiLo 6/2024 STUDIEN Kraftstoffe – Sicherheit Die EMSA hat zwei Studien zu den Sicherheits- aspekten alternativer Kraftstoffe für die Schifffahrt veröffentlicht. Die erste Studie zur Kartierung der Sicherheitsrisiken für wasserstoffbetriebene Schiffe wurde als erster Teil einer EMSA-Forschungsreihe zur Untersuchung der Sicherheit von Wasserstoff als Kraftstoff auf Schiffen entwickelt. Der zweite Bericht beschäftigt sich mit der Sicherheit von Ammoniak für die Verwendung in Schiffen. Die Studien knüpfen an die Berichte „Potenzial von Wasserstoff als Kraftstoff in der Schifffahrt“ und „Potenzial von Ammoniak als Kraftstoff in der Schifffahrt“ an, die bereits von der EMSA ver- öffentlicht wurden.

Zugestimmt HD Hyundai Marine Solution, HD Hyundai Engineering & Technology, HD Korea Shipbuilding & Offshore Engineering (HD KSOE) und Hyun- dai Heavy Industries Power Systems haben von DNV die grundsätzliche Genehmigung (Approval in Prin- ciple, AiP) für ihr Design eines bord - eigenen Systems zur Kohlenstoffab- scheidung und -speicherung (OCCS) erhalten. Das Nachrüst-Design soll für eine breite Palette an Schiffen an- wendbar sein. Das Projekt wurde als gemeinsames Industrieprojekt (Joint Industry Project, JIP) zwischen DNV und den HD-Hyundai-Unternehmen durchgeführt und konzentrierte sich auf ein von der HD Hyundai Group gebautes, mit LNG betriebenes Dual- Fuel-Ultragroß-Containerschiff mit 15.000 TEU. Das JIP integrierte dabei Systeme zur Kohlenstoffab- scheidung sowie -verflüssigung, die von Hyundai Heavy Industries Power Systems und HD KSOE entwickelt wurden. n a e c O t l o v t s e T : o t o F Dank eines neuen Batteriesystems könnten zukünftig mehr Binnen- und Seeschiffe mit Elektroantrieben ausgestattet werden. Denn die Batterie- module des neuen Stromspeichersystems der Kaptein-Serie, die auf der SMM vorgestellt wurden, können laut dem neuen Joint Venture Testvolt Ocean einzeln und in jedem Neigungswinkel überall dort installiert wer- den, wo sie im Schiff Platz finden. Auch auf dem Boden können die vibra tionsfesten Speichermodule verlegt und anschließend betreten wer- den. Die weiteren Alleinstellungsmerkmale des neuen Systems sollen dabei vom leichtesten Gewicht über die höchste Energiedichte bis zur schnells ten Ladefähigkeit reichen. Das Angebot von Testvolt Ocean reicht von der Projektplanung über die Installation und Service-Leistungen bis zur Rücknahme der Batteriemodule. Typenzulassung für Batteriesystem Das CUBE-Batteriesystem von Leh- mann Marine hat die DNV-Typenzu- lassung erhalten. Dank seines modu- laren Aufbaus können die Batterien des Systems an spezifische Anforde- rungen von Schiffen mit begrenz- tem Platz an Bord angepasst wer- den. Kleine und leicht zugängliche Module ermöglichen laut Lehmann Marine eine unkomplizierte War- tung, während der Einsatz der Li - thium-Eisenphosphat-Technologie (LFP) eine hohe Leistung wie auch Zuverlässigkeit bieten soll, verbes- sert der Einsatz auch die Sicherheit. Das CUBE-Batteriesystem ist modu- lar aufgebaut. Foto: Lehmann Marine ConTraiLo 6/2024 33

Eems Traveller vor, wie sich so Treibstoff, Betriebskosten und Emis- sionen reduzieren lassen. In einer Erklärung von Amasus heißt es: „In der Branche wird ständig darüber diskutiert, welcher Weg der beste zur Dekarbonisierung ist. Wir bei Amasus glauben, dass es nicht nur einen Weg gibt, sondern eine Reihe von Wegen, die durch die Kombi- nation von bahnbrechenden und aufkommenden Technologien be- reits heute positive Auswirkungen haben. In diesem Zusammenhang sehen wir die Windenergie als Schlüssel für eine grünere Zukunft der Schifffahrt.“ eSails eignen sich für Neubauten und für Nachrüstungen in vielen Schiffssementen, wie z. B. RoRo- Schiffe oder Fähren. Die Integra- tion von Windantriebssystemen auf Containerschiffen ist derzeit noch eine Herausforderung. Das Haupt- problem ist die begrenzte Deckflä- che der Schiffe. Um Segel oder andere Windantriebsgeräte anzu- bringen, müssten einige Container entfernt werden, was sich auf die Ladekapazität und Rentabilität des Schiffs auswirken könnte. Windkraftrevolution der Schifffahrt Nicht nur bei Windkraftanlagen spielt Wind eine Rolle für die Ener- gie-Wende. Auch auf Schiffen kann Windkraft Emissionen verringern. bound4blue setzt mit seinen eSails Kurs auf seine Windkraftrevolution der Schifffahrt. Noch sind es keine Containerschiffe, doch bound4blue hat sein eSail-System bereits auf vier Schiffen installiert und weitere Vereinbarungen mit Reedereien für verschiedene Schiffe getroffen – wie das im Bau befindliche Mehr- zweckschiff NA PAE E. Anfang September 2024 hat das eSail-System das Type Approval De- sign Certificate (TADC) von DNV erhalten. Das Zertifikat bestätigt die Einhaltung des technischen Stan- dards der Klassifikationsgesellschaft für Wind Assisted Propulsion Sys- tems (WAPS). Wie dies aussehen kann, war an der Überseebrücke in Hamburg mit der Eems Travel- ler während der SMM auch live zu sehen. Denn der Stückgutfrach- ter der Reederei Amasus demons- trierte die Technologie mit sei- nen beiden 17 m hohen eSails. Die schlüsselfertige Lösung wurde im vergangenen Jahr in zwei Phasen installiert. Die autonome eSail-Technologie funktioniert, indem Luft über ei- ne aerodynamische Oberfläche ge- saugt wird. Auf der SMM stell- te bound4blue anhand von Daten aus dem Betriebstest an Bord der S C H I F F F A H R T l a v a n e t o C / e u b 4 d n u o b l : o t o F Zertifizierung zugelassen DNV hat Hanwha Ocean für seine innovative Rotorsegel- technologie die Type Approval Design Certification (TADC) verliehen, die erste Zertifizierung eines Rotorse- gels, das für den Einbau in Gefahrenzonen in Südkorea zugelassen ist. Die TADC bestätigt, dass das aus Ver- bundwerkstoffen gefertigte Rotorsegel von Hanwha Ocean den DNV- und internationalen Sicherheits-Stan- dards, Richtlinien und Vorschriften entspricht und für den praktischen Einsatz auf Handelsschiffen bereit ist. Auf- grund seiner „Ex-geschützten“ Einstufung und Aus- rüstung deckt das TADC auch die Installation des Rotor- segels in Gefahrenzonen an Bord von Schiffen ab, bei- spielsweise auf Tankern und Schiffen, die explosive Flüs- sigkeiten, Gase und gefährliche Fracht transportieren. 34 ConTraiLo 6/2024

Netzwerk um neue Verbindung erweitert Eine neue Strecke verbindet Zee- brügge mit Crailsheim. Wöchent- lich fahren drei Züge in beide Rich- tungen und holen so jährlich über 11.000 Lkw von der Straße: Eine CO2-Einsparung von 2600 t. Seit September verkehren die ers - ten Güterzüge auf der neuen Stre - cke zwischen Zeebrügge und dem deutschen Crailsheim und trans- portieren dreimal wöchentlich 42 Container. Die Strecke schließt nahtlos an die bestehenden Bahn- und Short-Sea-Verbindungen, un- ter anderem nach Großbritannien und Irland, an. Die Inbetriebnah- me der Bahnverbindung wurde in Zusammenarbeit mit Lineas, dem größten privaten Schienengüter- verkehrsunternehmen in Europa, ermöglicht. Die neue Bahnverbindung nutzt eine neuartige Be- und Entlade - methode, bei der alle zu entladen- den Güterwagen abgekoppelt und die bereits gefüllten Güterwagen angehängt werden. Diese Metho- de reduziert die Verladezeit und sorgt dafür, dass die 751 km lan- „Bis 2025 möchte ECS den Anteil des Bahntransports auf 50 Prozent all seiner Tätigkeiten auf dem Kontinent erhöhen. Bis 2030 sollen sogar über 60 Prozent erreicht werden“, so Yves Strubbe, kaufmännischer Leiter von ECS. Foto: ECS ge Strecke in 24 Stunden zurück- gelegt werden kann – mit minima- lem Zeitverlust und einer hohen Pünktlichkeit im Vergleich zum stauanfälligen Straßentransport. ECS setzt sich dafür ein, das Poten- zial dieser Bahnverbindung maxi- mal zu nutzen. „Wir kontaktieren proaktiv unsere Kunden, um Züge optimal zu füllen, sodass möglichst wenige leere Container transpor- tiert werden. Das ist nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern leistet auch einen Beitrag zu un - seren Nachhaltigkeitszielen“, so Sven Pieters, CEO von ECS. Was gibt’s Neues? Container-Kompetenz • Containerdepot • Containerhandel • Containervermietung • Containerservice • Büro-/Kühl-Container • Projektverladungen CST Container-, Speditions- und Transportgesellschaft mbH Industriestraße 55 21107 Hamburg contrailo.news contrailo.news Telefon +49 (40) 741 190-66 Telefax +49 (40) 741 190-30 e-mail: info@cst-container.com Internet: www.cst-container.com

I N T R A L O G I S T I K Rohstoffe möglichst lange nutzen Eine liegende Acht, bewusst haben die Grafiker des Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Export- verpackung (HPE) dieses Symbol für Unendlichkeit zur Darstellung des ewigen Kreislaufs von Holzver- packungen gewählt. Mit der Grafik macht der HPE deutlich, wie Palet- ten, Kisten und Kabeltrommeln aus Holz produziert, genutzt, mehrfach wiederverwendet, repariert und re- cycelt werden. Bei der sogenannten Kaskadennutzung werden Rohstof- fe oder Produkte so lange, so häufig und effizient wie möglich genutzt. Holzpackmittel fungieren zusätz- lich als mobiler CO2-Speicher in den (inter-)nationalen Lieferketten. Zweites Leben als Palette Cabka hat auf der Fachpack drei neue Produkte vor- gestellt, die dem Kreislaufprinzip folgen: Sie werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt und sind am Ende ihrer Lebensdauer vollständig recycelbar. Zu den neuen Lösungen gehört die Europalette E7.2, die Standard-Holz- paletten in der Intralogistik ersetzen kann. Die Drei-Kufen- Kunststoffpalette entspricht in ihren Abmessungen und ih- rer Tragfähigkeit einer Standard-Europalette aus Holz. Die nächste Generation von Mehrzweckpaletten repräsentieren die neuen Eco E5.2 und Eco i5.2, die sich z. B. für automa- tisierte Fördersysteme und Hochregallager eignen. Die Pa- 36 ConTraiLo 6/2024 letten sind in den Größen 1200 x 800 mm (Eco E5.2) und 1200 x 1000 mm (Eco i5.2) erhältlich und bieten optionale Rutschsicherungsränder von 7 und 22 mm. Außerdem gibt es eine Fünf-Kufen-Version der Eco i5.2 für eine bessere

Gewichtige Vorteile Vielerorts rückt Nachhaltigkeit zunehmend in den Vordergrund. Die am Standort eingesetzten Maschi- nen und Geräte können hier einen wichtigen Beitrag leisten. So z. B. der Combilift Portalhubwagen Combi- SC, der mit seinem Leergewicht von 17 t gegenüber Reachstackern und anderen Portalhubwagen, die bis zu 80 t wiegen können, bei der Kraftstoffeffizienz punkten kann. Seine geringe Standfläche und die gro- ßen Flotation-Reifen reduzieren den Bodendruck, so- dass er auch ohne große Investitionen in der Erneue- rung oder Aufbesserung des Untergrunds auf unebenen Böden eingesetzt werden kann. Die Möglichkeit, die Lagerkapazität zu optimieren und eine kostspielige Bo- denerneuerung zu vermeiden, reduziert sowohl den physischen als auch den CO2-Fußabdruck eines Stand- orts und macht gleichzeitig eine unnötige Erweiterung sowie die damit verbundenen Kosten überflüssig. Als weitere Vorteile nennt Combilift die energieeffiziente Leistung, Langlebigkeit und Robustheit die zu niedri- gen Betriebskosten führen. Jährlich investiert Combilift 7 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwick- lung, wobei etwa 98 Prozent davon auf die Entwick- lung neuer elektrischer Materialtransportlösungen ent- fallen, darunter auch der batteriebetriebene Combi-SC. Cabka hat auf der Fachpack neue Paletten und Behälter aus recyceltem Kunststoff vor- gestellt. Foto: HPE Blockstapelung. Zudem hat Chep zusammen mit Cabka den neuen faltbaren Großbehälter ZirConic entwickelt. Sein modulares Design ermöglicht eine einfache Reparatur und den Austausch von Komponenten, was die Lebensdauer verlängert. Dank verbesserter Faltbarkeit lässt sich der Be- hälter platzsparend lagern und optimal in Lkw verstauen. Mit einer präzisen Bestandsführung spart man nicht nur bei jeder Bestandsuche Zeit, sondern erschafft damit die Basis für reibungslose Abläufe im gesamten Unter- nehmen. Durch eine Bestandsführungs-Software und entsprechende Hardware von Cosys kann jede Lager- bewegung transparent abgebildet und Kosten für die Lagerhaltung reduziert werden. Dabei wird die Kalku- lation für den Einkauf aktuell gehalten, sodass kein unnötiges Kapital im Lager gebunden wird und die Höchstbestände nicht überschritten werden. Auch die Umlagerung im eigenen Lager sowie die Kommissionie- rung lassen sich über die Cosys-Bestandsführung reali- sieren. Alle Daten zu Beständen und Prozessen im Lager werden im Cosys WebDesk gesammelt und ermög- lichen die Kontrolle über ein transparentes Lager. Die zusätzlich entstehenden Kosten für das Personal, das bei der Suche nach Waren im Lager benötigt wird, können dadurch gespart werden – denn die nehmen über das Geschäftsjahr eine beträchtliche Summe an. Weiterhin können durch die Optimierung des Lagers mögliche noch ungenutzte Kapazitäten der Lagerfläche für andere Prozesse im Unternehmen genutzt werden. Fünf neue Elektrostapler Die Manitou Group hat ihre ME-Gabelstaplerreihe um fünf neue Lithium-Ionen-Modelle mit dem Namen ME LIFT erweitert. Mit einer Tragfähigkeit von 1,6 bis 3 t sind diese Neuheiten in zwei Typen mit drei oder vier Rädern erhältlich und mit einer 76,8-V-Lithium- Ionen-Batterie ausgestattet. Die maximale Hubhöhe kann bis zu 6,5 m betragen. Der ME 425 LD LIFT weist z. B. im Vergleich zum Dieselstapler MI 25 D laut Hersteller um 56 Prozent niedrigere Gesamt- betriebskosten auf. Manitou bietet eine Standard- garantie von fünf Jahren auf ihre Lithium-Batterien. ConTraiLo 6/2024 37

H A F E N & T E C H N I K Die ersten Maschinen von Sany für den Containerum- schlag sind bereits elek- trifiziert – weitere werden folgen. Foto: Sany Europe Auf dem Weg zur Elektroflotte Ein Vorteil von Containern sind ihre Standardmaße. Feste Standards bedeu- ten jedoch nicht, dass sich Geräte für den Containerumschlag nicht weiter- entwickeln – im Gegenteil, der Hafen- umschlag ist dabei grün zu werden, wie es Sany zeigt. Sany Europe investiert bereits seit längerem in die Entwick- lung umweltfreundlicher Containerum- schlaggeräte mit alternativen Antriebs- lösungen. In 2023 wurde zum Beispiel der elektrische Reachstacker SRSC45E auf den europäischen Markt gebracht. Die Maschine mit einer maximalen La- dekapazität von 45 t verfügt über ein 422-kWh-Batteriepaket und ist bei Auf- ladung mit beiden Pistolen in weniger als 1,5 Stunden vollständig aufgeladen. Die erste Maschine wurde erfolgreich in Trier getestet und Auslieferungen weite- rer Maschinen stehen kurz bevor. Ebenso folgte die Markteinführung des elektrischen Leercontainerstaplers SDCE90K7E5 mit einer Hubkapazität von 9 t. Die Sany-Maschine ist mit einer 350-kWh Batterie ausgestattet, Heiß und kalt Die vollelektrische Terminalzugmaschine YT203-EV ist ein Beitrag des Herstellers Terberg zu einem lokal emis- sionsfreien Hafenumschlag. Die Leistung des Motors „Ce Trax“ von ZF ist vergleichbar mit der eines diesel - betriebenen Traktors. Die YT203-EV mit 36 t maximaler Hubkapazität war ein Exponat am Terberg-Messestand auf der IAA Transpor- tation in Hannover. Ihre Vorteile sind vielfältig, das Ther- mal Management System steuert die Temperatur der Batterien, was einen weltweiten Einsatz in sehr kalten und sehr heißen Klimazonen ermöglicht. Die Batteriekapazität reicht bis zu 236 kWh bei einer Ladeleistung von 150 kW. Der Ladeanschluss erfüllt die Industrienorm CCS2.0 für Automobile. Der Geräusch- pegel ist niedrig, die Vibrationen sind minimal. Fahrer genießen eine gute Rundumsicht, Komfort durch eine verbesserte Kabinenfederung sowie Bequemlichkeit durch einen ergonomisch niedrigen Einstieg. Gefahren wird mit einem Ein-Pedal-Antrieb – für optimalen Be- dienkomfort und maximale Energierückgewinnung. Die YT203-EV wird serienmäßig mit dem Telematiksys - tem Terberg Connect geliefert. Es ermöglicht die Fern- überwachung von Betriebs- und Leerlaufstunden, zurückgelegten Strecken, Standorten, anstehenden Wartungen, Ladezyklen, verbleibenden Batteriekapa - zitäten und eventuellen Störungen per App. Terbergs elektrische Terminalzugmaschine YT203-EV mit 36 t Hubkapazität. Foto: tp 38 ConTraiLo 6/2024

welche unter Benutzung von 2x 150 kW nach 60 Minuten wieder aufgeladen ist. Andreas Gruber, Produkt-Manager bei Sany Europe, erklärt, dass sich die Betreiber von Maschinen in der Vergangenheit nur auf die Leis - tung beim Containerumschlag kon- zentriert haben, jetzt aber zusätz - liche Faktoren in die Gleichung einfließen, einschließlich der Wi- derstandsfähigkeit und Temperatur der Reifen, der Lebensdauer und des Zustands der Maschine. Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel. Gruber weiter: „Viele Kunden spre- chen auch über Automatisierung, aber innerhalb der bestehenden Strukturen ist es fast unmöglich, autonome Antriebe zu realisieren. Daher ist die Digitalisierung der ers - te Schritt in die richtige Richtung. Wir alle müssen uns um unsere Umwelt kümmern und den CO2- Ausstoß reduzieren. Daher ist Sany bestrebt, jede Maschine zu elektri- fizieren. Ein weiterer Benefit: Die Kunden sparen 85 Prozent der War- tungskosten ein, bei gleichzeitiger Reduzierung der Lärmemission. Sany ist auf dem Weg grün zu wer- den und nimmt seine Kunden und Partner auf diese Reise mit.“ Es ist nicht verwunderlich, dass weitere elektrische Hafenmaschi- nen entwickelt werden, die elek- trische Zugmaschine ist auf dem Weg nach Bedburg. Auch noch für 2024 in Planung sind elek trische Schwerlaststapler und elektrische Umschlagmaschinen. Zusätzlich zu den vollständig elektrisch angetrie- benen Maschinen bietet Sany auch ein Hybrid-Konzept an, bei dem die hydropneumatische Steuerung bis zu 20 Prozent der Emissio- nen vermeiden kann. Alle mobilen Hafenmaschinen von Sany, also Reachstacker, Leercontainer- sowie Schwerlaststapler als auch Um- schlagmaschinen mit Stufe-5-Mo- tor können neben herkömmlichen Kraftstoffen auch mit Biokraftstof- fen betrieben werden. contrailo.news 36. Jahrgang Oktober 2024 73713 NL € 4,–; L € 4,–; DK dkr. 29,79; A € 4,–; B € 4,–; CH sfr 5,86; D € 4,– ConTraiLo Container | Trailer | Logistik Land Schiene Wasser E-PAPER NL € 4,–; L € 4,–; DK dkr. 29,79; A € 4,–; B € 4,–; CH sfr 5,86; D € 4,– 36. Jahrgang Oktober 2024 58778 POWER OF LIFTING RAN- &K H EBETECHNIK MANAGEMENT NUTZ FAHRZEUGE ConTraiLo... “GRÜN“ UMWELTFREUNDLICHE UMSCHLAGGERÄTE UMWELTFREUNDLICHE UMSCHLAGGERÄTE IAA 2024: SCHWER UNTER STROM IAA 2024: SCHWER UNTER STROM WACHSTUMS-FAKTOR WINDKRAFT! WACHSTUMS-FAKTOR WINDKRAFT! nfm.news kran.news

H A F E N & T E C H N I K Kurs auf Zero Emission Vom großen Seehafen bis zu kleineren Binnenter - minals – eine Option auf dem Weg zum sogenannten Zero-Emission-Betrieb ist Wasserstoff. Hyster erklärt im folgenden Beitrag den aktuellen Stand und gibt Tipps für den Einsatz. Bei vielen Unternehmen sind die Lieferketten für mehr als 90 Prozent der Treibhausgasemissio- nen verantwortlich. Häfen spielen daher eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Reduktionsziele zu erreichen. Im dynamischen Umfeld der Häfen müs- sen Fahrzeugflotten, Krane, Containerumschlaggeräte und andere Ausrüstungen kontinuierlich schwere Las - ten transportieren – und das mit minimalen Ausfall- zeiten. Neben einer stetig ausreichenden Energie - versorgung sind Faktoren wie Leistung, Kosten und Zuverlässigkeit entscheidend. Faktoren, die auch bei der Bewertung emissionfreier Technologien beachtet werden sollten. Auch die lokale Ladeinfrastruktur oder Wasserstoffversorgung erfordert besondere Auf- merksamkeit. Werden z. B. mehrere Ladestationen strategisch rund um den Hafen platziert, können die Geräte während der Pausen leicht aufgeladen wer- den. Je nach Ladegerät kann es eineinhalb bis fünf Stunden dauern, bis eine Batterie vollständig aufge - laden ist. Möchte ein Unternehmen mit Geräten im 40 ConTraiLo 6/2024

Alternative Antriebe bieten auch im Containerumschlag immer mehr Möglichkeiten. // IMPRESSUM Batteriebetrieb dieselbe Verfügbarkeit erreichen wie bisher mit Verbrenner-Laufzeiten über mehrere Acht- Stunden-Schichten, muss gegebenenfalls Zusatzaus - rüstung eingeplant werden. Wasserstoff als Alternative. Wasserstoff-Brennstoff- zellen können Geräte direkt mit Strom versorgen oder eine integrierte Lithium-Ionen-Batterie an Bord auf - laden, die wiederum Geräte mit Strom versorgt und regenerative Energie beim Bremsen und Senken spei- chern kann. Ziel ist dabei, den Wirkungsgrad zu erhö- hen, Verluste im Antriebsstrang zu vermeiden und die Lebensdauer von Brennstoffzellen und Batterien zu verlängern. So sollten sie z. B. für eine maximierte Lebensdauer kontinuierlich betrieben werden und nicht nur gelegentlich. In einem System mit zwei 45- kW-Brennstoffzellen an Bord werden beispielsweise 35 kW aus jeder Zelle entnommen, um die maximale Leistung nicht zu überschreiten. Benötigt das Fahr- zeug zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr als 70 kW Gesamtleistung, wird die Batterie zugeschaltet. Unter- halb von 30 kW bleibt die Brennstoffzelle in Betrieb. So wird ruckartiges Fahren vermieden und die Li- thium-Ionen-Batterie geladen. Versorgung nach Bedarf. Wasserstoff kann vor Ort erzeugt oder angeliefert werden. Für einen einzel - nen Lkw kann eine Tankanlage ausreichend sein, ab 200 kg/Tag ist eine Wasserstoffversorgung per Tank- wagen geeignet und ab 800 kg/Tag ist eine lokale Er- zeugung ohne lange Transportwege sinnvoll. Da we- der Wasserstoff noch Strom Primärenergieträger sind, müssen die Emissionen der Herstellung berücksichtigt werden. Nur wenige Prozent des Wasserstoffs werden derzeit aus alternativen Energiequellen gewonnen. Elektrolyse-Systeme, die erneuerbare Energien nutzen, sind bereits in der Entwicklung. Um die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu erhöhen, sind noch erheb- liche Investitionen erforderlich. Tests laufen bereits. Der Einsatz von Wasserstoff in Häfen kann über Reachstacker und Containerum- Verlag: K&H Verlags-GmbH · eMail: info@contrailo.de Wilhelm-Giese-Straße 26 · 27616 Beverstedt Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-0 · Fax: +49 (0) 47 47/87 41-2 22 Redaktion: H. Peimann Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-3 01 (Chefredakteur) hpeimann@contrailo.de Frank Heise Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-2 50 fheise@contrailo.de Stefanie de Jong Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-2 35 sdejong@contrailo.de Anna Hahn Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-4 17 ahahn@contrailo.de Thorsten Penz Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-2 20 tpenz@contrailo.de Fax: +49 (0) 47 47/87 41-3 22 Anzeigen: Frank Stüven Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-3 03 fstueven@contrailo.de Olaf Bensing Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-4 04 obensing@contrailo.de Hansjörg Brünner Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-4 06 hbruenner@contrailo.de Maria Rösner Tel.: +49 (0) 47 47/87 41-4 09 mroesner@nfm-verlag.de Fax: +49 (0) 47 47/87 41-4 22 Layout: Sabine Peimann, Svenja Stabel, Regina Köhnken, Cora Brauns, Ronja Breitschuh Mitarbeiter: Bianca Peimann, Elke Stern, Jeannette Temrowski Satz/Lithos: K&H Verlags-GmbH Wilhelm-Giese-Straße 26 · 27616 Beverstedt Vertrieb: winwinMobility GmbH · 27616 Beverstedt Verlagsleitung: H. Peimann Druck: Bonifatius GmbH | Buch | Verlag Karl-Schurz-Straße 26 · 33100 Paderborn Erscheinungsweise: 7x im Jahr Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind, stellen die Ansicht des Verfassers dar und nicht unbedingt der Redaktion oder des Verlags. Nachdruck oder Vervielfältigung darf nur mit Genehmigung des Verlags erfolgen. Einsender von Briefen, Manuskripten usw. erklären sich mit redaktioneller Überarbeitung einverstanden. Für unverlangte Manuskripte haftet nicht der Verlag. Bei Nichtbelieferung durch höhere Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatz. Bezugsbedingungen: Einzelpreis je Heft 4,00 € inkl. MwSt. Das Abonnement verlängert sich um ein Jahr, wenn es nicht drei Monate vor Ablauf eines Jahres schriftlich beim Verlag gekündigt wird. ISSN 1864-4783 PEFC-zertifiziert

H A F E N & T E C H N I K Tests für die neuen Antriebe laufen in realen Terminalbetrieben. schlaggeräte hinausgehen und z. B. Terminalzugma- schinen antreiben. Aktuell testet die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) eine mit Wasserstoff-Brenn- stoffzellen betriebene Terminalzugmaschine in der Praxis. Später kommt ein Leercontainer-Stapler auf dem HHLA-Container-Terminal Tollerort (CTT) dazu. Die Fahrzeuge von Hyster sind dabei Teil der „Clean Ports and Logistics“-Initiative der HHLA und weiterer europäischer Unternehmen, sowie des HHLA-Projekts „H2LOAD“, das die Klimaneutralität des gesamten Konzerns bis 2040 zum Ziel hat. In den USA fördert die kalifornische Luftreinhaltungsbehörde die Ent- wicklung eines emissionsfreien Umschlagge räts für den Hafen von Los Angeles. Hier ist am Fenix-Termi- nal daher ein Containerumschlagbagger mit Wasser- stoff-Brennstoffzellen im Test. Individuelle Voraussetzungen. Vom großen Seeha- fen bis zum kleinen Binnenterminal hat jeder Einsatz seine ganz eigenen Herausforderungen. Hyster ent- wickelt daher Umschlag- und Traktionsfahrzeuge mit verschiedenen Stromversorgungsoptionen. Für leichte Anwendungen eignet sich ein Batteriebetrieb. Dabei werden der modular aufgebaute Batteriepack sowie die Größe des Ladegeräts an den jeweiligen Einsatz angepasst. Wasserstoff-Brennstoffzellen eignen sich für anspruchsvolle Anwendungen mit zwei bis drei Schichten und mittlerer bis hoher Intensität. Ein Bat- teriepack kann hier Spitzen im Energiebedarf glätten. Als Reserve für Spitzenzeiten für extreme Einsatzbe- dingungen mit hoher Intensität im Dreischichtbetrieb kann Diesel eine Möglichkeit sein. Der alternative Kraftstoff HVO 100 kann dabei die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent senken. Herausforderungen. Aktuell liegen die größten He - rausforderungen in der Entwicklung der Wasserstoff- infrastruktur und von Geräten mit Wasserstoff-Brenn- stoffzellen-Antrieb. Beides ist in vollem Gange. In naher Zukunft werden nicht nur mit Wasserstoff- Brennstoffzellen betriebene Hafenausrüs tungen in der Praxis zum Einsatz kommen, sondern große Unter- nehmen werden sich auch zusammenschließen, um regionale, grüne Wasserstoffnetze für die großmaß- stäbliche Produktion und Verteilung von Wasserstoff- kraftstoff aufzubauen. Wenn Häfen darüber nachden- ken, wie sie am besten elektrifiziert werden können, sollten sie sich von Experten, wie Hyster, beraten lassen, um herauszufinden, welche emissionsfreie Lö- sung für sie die richtige Wahl ist. 42 ConTraiLo 6/2024

BaRo-Neuheiten im November Nach der Einführung einer neu- en, in Europa hergestellten, Reifen- generation im vergangenen Jahr, startet Linglong Tire in Serbien jetzt mit der Produktion der nächs- ten Baureihe. Die neue Baureihe wurde erst- malig auf der Tire Cologne 2024 präsentiert. Diese besteht zunächst aus vier Modellen für schwere Nutzfahrzeuge: aus je zwei Aus- führungen für die Antriebs- und Lenkachse, die wiederum für den Einsatz im Regional- und Fernver- kehr spezifiziert sind. Alle Modelle zeichnen sich nach Herstelleran- gaben durch herausragende Label- Werte aus. Das Lenkachsmodell E-PLUS01S für den Fernverkehr wird vorerst als 315/70 R22.5 und 315/80 R22.5 produziert, und hat ein A-Label für den Rollwider- stand, B für die Nasshaftung sowie A für die Geräuschemissionen. Das Antriebsachsmodell E-PLUS01D für den Fernverkehr wird eben- falls zunächst in den Dimensionen 315/70 R22.5 und 315/80 R22.5 produziert, und verfügt über ein B-Label für den Rollwiderstand, B für die Nasshaftung und A für die Geräuschemission. Für Trailerachsen im Fernverkehr ist das Modell E-PLUS01T in 385/55 R19.5, 435/50 R19.5 und 445/45 R19.5 mit einem Produk- tionsstart Ende November 2024 ge- plant. Auch dieses Modell zeichnet sich durch optimierte Label-Werte von B für den Rollwiderstand, B für Nasshaftung und A für Geräusch- emissionen aus. Produktionsbeginn für die beiden Regionalreifen R- PLUS01S (Label B, B und A) für die Lenkachse und den R-PLUS01D (B, B, B Label) für die Antriebsachse in 315/70 R22.5 soll ebenfalls Ende November sein. Letzteres gilt auch für das Trailer-Modell R-PLUS01T in 385/55 R22.5, 385/65 R22.5 und 425/65 R22.5 im Regional- verkehr. Alle Reifenmodelle weisen Produktions- beginn Ende November: Der R-PLUS01D in 315/70 R22.5 für die Antriebsachse gehört zu einer neuen Reifen- generation von Linglong. Foto: BaRo nach Aussage von Linglong eine er- höhte Laufleistung und eine robus- te Struktur auf. Außerdem sind alle mit der 3PMSF-Markierung ver- sehen. Erhältlich sind die neuen Reifen hierzulande durch die BaRo GmbH in Hamburg. Da zur Markt- einführung die verfügbaren Stück- zahlen zunächst einmal begrenzt sein werden, weisen die Reifenex- perten darauf hin, dass vorbestellte Reifen dann auch zuerst ausgelie- fert werden. 60 Stunden Dauerbetrieb Schmitz Cargobull präsentierte auf der IAA Transporta- tion in Hannover ein Containerfahrgestell mit einem da- rauf montierten Aggregat: dem Genset von Genmark. Die Aggregattechnik des niederländischen Herstellers Genmark wird nun nahtlos mit dem Design der robusten Chassis von Schmitz Cargobull verbunden. Am Messe- stand zeigte Hendrik Voth, Produkt-Manager bei Schmitz Cargobull, das UM5-Aggregat an dem neuen Contai- nerchassis S.CF Allround 20-45. Mit einem 130-l-Diesel- tank kann das Gerät bis zu 60 Stunden Dauerbetrieb für Kühlcontainer leisten. Bedienzentrale ist ein seitlich am Chassis angebrachtes Panel mit TFT-Monitor, das den Be- triebsstatus, den Kraftstoffverbrauch, die Gesamtlaufzeit und den nächsten Wartungstermin anzeigt. Unter dem UM5-Aggregat herrscht eine Bodenfreiheit von 31 cm. Die Geräte von Genmark lassen sich mit dem kürzlich freigegebenen Biokraftstoff HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) betreiben. Aus erneuerbaren Quellen, wie tierischen Fetten, gewonnen, hinterlässt HVO 100 einen geringeren CO2-Fußabdruck als fossiler Diesel. ConTraiLo 6/2024 43

Martin McVicar (CEO) und Grainne McMahon von Combilift. Combilift-Team v. l.: Anne Lam- be, Stephen Thornton, Antonio Patacho, Arturas Romenkovas, Peter Campbell, Andy Wylie, Grainne McMahon, Martin McVicar (CEO Combilift), Colin Dunne (President, Irish Exporters Association), Simon McKeever (CE Irish Exporters Association), Russel Smyth KPMG, Gavin Trea- nor, Nicola Sherry und Anthony Rooney. Combilift bekommt „olympische Goldmedaille“ Im Laufe der Jahre hat Combilift bereits einige Auszeichnungen erhalten, aber der Gewinn des Titels „Exporter of the Year“ ist eine ganz besondere Leistung für den Gabelstaplerhersteller. Für Combilift kommt diese Auszeichnung dem Gewinn einer olympischen Goldme- daille gleich“, freut sich Martin McVicar, CEO Combilift. „Wir standen mit Unternehmen der ver- schiedensten Branchen aus ganz Irland im Wettbewerb, darunter auch internationale Großunterneh- men“, erzählt McVicar. Bei der Teilnahme war es nicht mit der Abgabe eines Antragsformulars getan. Es galt, sich in rigorosen In- terviews mit einer Jury aus 14 bis 15 unabhängigen Mitgliedern aus verschiedenen Branchen zu be- haupten. Wie alles begann. Wie der Weg des Unternehmens auf den Welt- markt war, erinnert sich McVicar: „1998 gründeten Robert Moffett und ich auf der Basis eines neuarti- gen Gabelstaplerkonzepts gemein- sam das Unternehmen. Wir kon- zipierten ein Fahrzeug, das wie herkömmliche Stapler vorwärts und rückwärts fahren konnte, aber zusätzlich, durch einfaches Umle- gen eines Hebels, auch seitwärts. Unsere ersten multidirektionalen Modelle aus der C-Serie, mit einer Hubkraft von 4 t, bauen wir nach 26 Jahren immer noch. Anhand der innovativen Handhabung lan- ger Lasten, mit herkömmlichen Staplern oft unsicher, ließen sich die Vorteile des Konzepts auf ein- drucksvolle Weise visualisieren – noch bevor wir den ersten Prototy- pen gebaut hatten.“ So begannen sie im März 1998 und im Juli des selben Jahres hatten sie drei Ma- schinen für Kunden in Norwegen fertiggestellt. Bis Ende 1998 hat- ten sie dann 18 Combilift-Stapler t f i l i b m o C : s o t o F 44 ConTraiLo 6/2024

der Herstellung. Mittlerweile ist die Belegschaft auf 850 Mitarbeitende angewachsen. Ein 30-köpfiges Lo- gistik-Team kümmert sich darum, dass alles läuft – von Inspektionen vor der Auslieferung über die fina- len Tests bis zum Transport. gebaut, von denen 17 exportiert wurden. Komplizierte Bestimmungen. Im Exportgeschäft gilt es, die Trans- portkosten so gering wie möglich zu halten. „Daher haben wir von Anfang an kompakte, multidirektio- nale Gabelstapler entwickelt, die in Container passen, um so die Fracht- kosten zu senken. Unsere größeren Produkte, beispielsweise die bis zu 14 m hohen Portalhubwagen, sind wie ein Lego- oder Meccano-Bau- satz konzipiert und können nach dem Testen demontiert und in Con- tainer verladen werden. Für über- große Geräte nutzen wir Roll-on- Roll-off-Transport, bei dem das Fahrzeug bei uns verladen und di- rekt auf das Schiff gefahren und am Bestimmungsort wieder herunter- gefahren wird“, so McVicar. Bei der Gründung eines Unterneh- mens kann die Unkenntnis der Aus- fuhrbestimmungen ein Segen sein: „Zu viel Wissen hätte uns vielleicht davon abgehalten, auf den Welt- markt vorzustoßen. Die Vorschrif- ten, mit denen wir es zu tun hatten, waren je nach Zielmarkt vielfältig und komplex, aber dank unserer hervorragenden Kunden- beziehungen haben wir diese He- rausforderungen gemeistert. Unse- re Kunden haben uns anfangs oft bei der Bearbeitung der Formalitä- ten in den verschiedenen Ländern unterstützt“, erzählt McVicar. 1998 bestand unser Team noch aus 13 Ingenieuren und Mitarbeitenden in

Digital Das eigene 5G-Netz Die digitale Transformation prägt die gesamte Hafenindustrie – doch um von der Digitalisierung zu profitieren, müssen Unternehmen ihre Prozesse in jeder Phase der Lieferkette digitalisieren, und ihre Teams mit passender Technologie ausstatten. Häfen befinden sich auf einem Weg des Wan- dels, der durch die zunehmende Digitalisie- rung und die Automatisierung vorangetrieben wird. Beide können Unternehmen Vorteile, wie mehr Effizienz, Produktivität, Geschwindigkeit, Kontrolle // ZUM NACHLESEN: NEUE SEITE UND LEITFADEN Alle Informationen zu den Lösungen von Panasonic für den Hafenbetrieb finden sich auf der neuen Webseite unter „TOUGHBOOK & 5G für Smarte Häfen“. Wie sich Smarte Häfen in die Praxis umsetzen lassen, nimmt Panasonic auch in einem Leitfaden in den Fokus, der auf der Seite herun- tergeladen werden kann. Dieser befasst sich mit globalen Trends, die Hä- fen prägen, und erklärt, wie private 5G-Netze als Schlüssel zur Vernet- zung sämtlicher Aktivitäten fungieren können. und Sichtbarkeit, bieten. Das Internet der Dinge (IoT) gewährt dabei völlig neue Möglichkeiten, indem es Maschinen und Geräte mit dem Internet vernetzt und den Datenaustausch zwischen ihnen ermöglicht. An- schub für den Aufbau des IoT bietet zudem das 5G- Netz. Denn dieses bietet die Möglichkeit, sich ein eigenes, privates Mobilfunknetz zu schaffen. Diese fir- meneigenen Netze ermöglichen dabei die Kontrolle über Netzwerk und Daten, einschließlich der Priori- sierung des Datenverkehrs und der Anpassung an spe- zifische Netzwerkanforderungen von Häfen – und das mit hoher Kapazität, geringer Verzögerung und hoher Sicherheit. Neu: Netz und Service. Eben solche privaten 5G-Net- ze sind neu im Leistungsspektrum von Panasonic TOUGHBOOK. Das Unternehmen unterstützt bei der Planung, Installation, dem Betrieb und bei der War- tung solcher Netzwerke. 46 ConTraiLo 6/2024

Um von der Digitalisierung wirklich zu profitieren, sind passende Technologien, wie zum Beispiel Lösungen von Panasonic TOUGHBOOK, entscheidend. Unerlässlich für das Sammeln und Bereitstellen der Daten sind dabei in jedem digitalen Arbeitsumfeld Endpunkte, wie Notebooks, Tablets, Handhelds etc. Diese mobilen Endgeräte müssen dabei nicht nur 5G- Netze vollständig unterstützen, sondern gleich zeitig auch den IT-widrigen Umweltbedingungen und Ge- fahren in maritimen Bereichen standhalten können. Bedingungen, die Lösungen der Marke TOUGHBOOK von Panasonic erfüllen. Hafentaugliche Geräte. Die Geräte sind sturzfest so- wie staub- und wassergeschützt. Ihre Touchscreens können mit Handschuhen und auch bei Regen be- dient werden. Zudem halten sie laut Panasonic den in Häfen üblichen Erschütterungen und widrigen Tem- peraturen stand. Die TOUGHBOOKs verfügen über zwei Akkus und eine Hot-Swap-Technologie. Das be- deutet, die Stromversorgung kann im laufenden Be- trieb ausgetauscht werden. Ergänzt werden die Gerä- te durch Services und Fahrzeuglösungen – etwa für Stapler – sowie mit verschiedenen Optionen für eine spezifische Anpassung. Die für eine höhere Belastung ausgelegten Ruggedized-Lösungen ermöglichen eine digitale Transformation in jeder Phase der Lieferkette TOUGHBOOKS eignen sich auch für den Einsatz im rauen Hafenumfeld. Foto: Panasonic – vom Hochseefrachter über Hafen- und Logistik- betriebe bis zu Lagerhaltung und Inlandsverkehre. Monatliche Abos. Ebenfalls neu ist Mobile-IT-as- a-Service. Diese monatlichen Abo-Services bieten maßgeschneiderte End-to-End-Pakete die auf die in - dividuellen Bedürfnisse der mobilen Mitarbeiter der jeweiligen Unternehmen zugeschnitten werden. Zu den Bausteinen gehören Services wie die IT-Unter- stützung, Soft- sowie Hardware als auch Zubehör.

Tankcontainer // FAZIT Der Transport von Rohstoffen und Futter- sowie Lebensmitteln birgt erhebliche Hygienerisiken, die zu Kontaminationen führen, Rückrufe in Millionenhöhe verursachen und die Verbrauchersicherheit gefähr- den können. Die ENFIT-Transport- mittelhersteller, sondern auch die Transportunternehmen gehören, ei- ne besondere Verantwortung tra- gen. Die ENFIT-THR-Analyse zielt darauf ab, die Risiken in den Liefer- ketten zu erkennen, insbesondere im Bereich des Transports und der Reinigung der Transportbehälter. Seit Anfang 2024 hat ENFIT über 50 THR-Analysen für Lebensmittel- produzenten und Transportunter- nehmen durchgeführt und dabei gravierende Schwachstellen bei den Transportbehältern, der Reini- gung der Transportbehälter und der Organisation der Transporte festgestellt. Häufige Schwachstellen. Bei der Organisation fehlt es häufig an standardisierten Anforderungen an die Transportunternehmen und an die Reinigung genau wie an einer entsprechenden Ergebniskontrolle. Bei den Transportbehältern konnte festgestellt werden, dass besonders Hygiene-Risiken beim Transport Welche Rolle spielen Transporte für Verunreinigungen von Lebensmitteln mit Salmonellen, Allergenen oder Kunststoffen? Dipl.-Ing. Hans-Dieter Philipowski, Präsident ENFIT e. V., erklärt im folgenden Beitrag, wie Risiken sich reduzieren lassen. In den global vernetzten Liefer- ketten ist der Transport von Roh- stoffen, Lebensmitteln, Futter- mitteln und Chemikalien essenziell für die sichere Bereitstellung von Produkten. Eine der größten He- rausforderungen ist das Kontamina- tionsrisiko während des Transports, das schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit, den Ruf von Marken und millionenschwe- re Produktrückrufe haben kann. Um diesen Risiken entgegen zu wirken, hat ENFIT die Transport- Hygiene-Risikoanalyse (THR) ent- wickelt und damit in ersten Unter- suchungen gezeigt, dass die Risiken erheblich höher sind als bislang angenommen. Gesetzliche Vorschriften. Ge- mäß der EU-Verordnung 178/2002 unterliegen Lebensmittel stren- gen Hygieneanforderungen, für die die „Lebensmittelunternehmer“, zu denen nicht nur die Lebens- 48 ConTraiLo 6/2024

Hygiene-Risikoanalyse bietet einen strukturierten Ansatz zur Risiko- bewältigung und gewährleistet die Einhaltung höchster Hygiene- Standards. Durch die Anwendung spezifizierter ENFIT-Reinigungs- programme und die Verwendung des ENFIT-Reinigungszertifikats in Verbindung mit der bulkvision KI- Software können Risiken, die vom Transport ausgehen, signifikant reduziert werden. Damit schützen die Unternehmen ihre Lieferketten und die öffentliche Gesundheit. Luftleitungen, Filter, Pumpen und Schlauchleitungen häufig unzurei- chend gereinigt wurden, was er- hebliche Hygiene-Risiken darstellt. Luftleitungen, die in direktem Kon- takt mit transportierten Produkten stehen, können die nächste Ladung auf diesem Wege – ohne, dass das von jemanden bemerkt wird – kon- taminieren. Ein weiterer Mangel ist, dass Luft- leitungen nicht den Grundregeln des EHEDG Hygienic Designs ent- sprechen, was ihre Reinigung er- schwert. Fehlendes Hygienic-De- sign führt dazu, dass Restprodukte und andere Ablagerungen, die den Nährboden für Mikroorganismen bilden, in den Luftleitungen ver- bleiben und so zu einer Kontamina- tion der nächsten Ladung führen. In der Zukunft müssen diese Hy- gienic-Design-Regeln beim Neubau von Transportbehältern beachtet werden, um Toträume, beschädigte Dichtungen und schwer zugäng- liche Stellen zu vermeiden, die ei- ne effektive Reinigung verhindern. Transportbehälter optimieren. Vor diesem Hintergrund empfiehlt ENFIT dringend, dass alle Trans- portbehälter für Lebensmittel einer ENFIT DIN 10 502-1 Inspektion (Lebensmittel-Eignung) unterzogen werden. Diese Inspektion deckt Mängel, wie herausgequetschte Dichtungen, Toträume und unzu- reichendes Hygienic Design, auf. Diese Probleme können bei In- standhaltungsmaßnahmen beho- ben werden, um die Reinigung deutlich zu verbessern und zu ver- einfachen. Bei dieser Inspektion sollten auch die Stellen, an denen ein Transportbehälter zu verplom- ben ist, definiert und geeignete technische Sicherungsmaßnahmen eingeführt werden, um Manipu- lationen oder Kontaminationen während des Transports zu verhin- dern (Food Defense). Bei der THR werden Luftlei- tungen, Filter, Pumpen und Schlauchleitungen der Transportbehälter auf Hygiene-Risiken kontrolliert. Neue Ansätze. In der neuen EN- FIT-Arbeitsgruppe „Sicherstellung der Transporthygiene, Reinigung und Reinigungsvalidierung“ ent- wickeln Experten innovative Ver- fahren zur Reinigung von Luftlei- tungen, die in direktem Kontakt mit transportierten Produkten ste- hen. Die Arbeitsgruppe zielt darauf ab, neue Verfahren zu etablieren, die eine vollständige Reinigung dieser kritischen Bereiche gewähr- leisten. Denn Kontaminationen in Luftleitungen, die oft schwer zu erkennen sind, können dennoch schwerwiegende Folgen haben. Die Entwicklung neuer Reini- gungsmethoden wird die Sicher- heit im Transportwesen erheblich verbessern und die Risiken mini- mieren. ConTraiLo 6/2024 49

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